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Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 03 November 2020 09:22
von Fruchtweinkeller
Der besseren Übersicht halber trenne ich Dokumentation des Schlehenversuchs und Diskussion.

Dokumentation: viewtopic.php?f=146&t=14272
Diskussionsbeiträge bitte hier posten.

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 03 November 2020 18:39
von pomegrenade
Die Schlehen, die ich gesehen habe, schmeckten schon Anfang September vom Strauch sehr gut, die Sträucher blühten sogar gerade ein zweites Mal.
Das bringt mich darauf, dass nach einer bestimmten Anzahl von Sonnenstunden evtl kein Frost mehr benötigt wird. Keine Ahnung. Denn der bleibt hier im Rheinland gerne mal aus, bzw. im Februar bringt mir das nix mehr. Ich setze kommendes Wochenende welchen komplett ohne Einfrieren an, mir fehlte nur noch der Anstoß ;-) jedenfalls bin ich auf das Ergebnis des hier vorgestellten Versuchs gespannt!
Letztes Jahr hatte ich 20 Flaschen einer Mischversion fabriziert, 50:50 mit naturgefrosteten aus dem Harz/ungefrosteten aus dieser Gegend. Gerbstoffe schmeckt man da kaum, Geschmack ist gut. Macht etwas Kopfschmerzen, liegt wohl an der Maischegärung. Trotzdem nur noch genau eine Flasche da ;-)

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 04 November 2020 17:35
von Fruchtweinkeller
Ich habe gerade bemerkt dass Benutzer hier zwar Beiträge erstellen können, diese werden aber erst nach meiner Freigabe angezeigt. So sollte das nicht sein, ich habe gerade die Forenrechte angepasst. Ich hoffe, nun klappt alles wie gewünscht; gebt bitte eine Meldung an mich raus wenn ihr über ein Problem stolpert.

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 10 November 2020 23:54
von Moneysac
Nochmals vielen Dank, dass du das durchziehst. Ich bin gespannt auf das Ergebnis, da es nun endlich Klarheit bringen wird. Wenn ich dich noch irgendwie unterstützen kann, sag Bescheid.

Der Versuchsaufbau sieht jedenfalls sehr durchdacht aus 👍🏻

Wenn du die Gerbstoffmessung machst, wäre natürlich auch hier eine Dokumentation sehr interessant. Da könnten selbst die Profis hier im Forum selbst nach Jahren Erfahrung noch etwas lernen ;-)

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 11 November 2020 19:36
von Fruchtweinkeller
Dennis, du hast mir ja schon sehr geholfen mit Tipp wo ich die Schlehen finden konnte :clap:
Das Indigokarmin ist noch nicht da, die Titration will ich auf jeden Fall testen. Ob man die wegen der starken Färbung bei Schlehenwein sinnvoll anwenden kann wird sich zeigen, ich werde auf jeden Fall berichten.

(off-topic: Gibt es schon eine Meinung zur Quitte?)

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 16 November 2020 13:36
von JasonOgg
Nachdem ich ähnliche volle Sträucher auch aus Frankreich gemeldet bekam, habe ich mal bei uns geschaut.

3 von fünf Stellen waren von den Bauern in Form geschnitten worden, da waren kaum noch Äste, die Früchte hätten tragen können.

Eine Stelle, die in guten Jahren immer für einige Kilo gut ist zeigte nur an zwei Sträuchern geschätzt 10 Früchte, der Rest komplett leer.

Die fünfte Stelle, ein uralter Strauch, von Hopfen überwuchert, war immerhin so brechend voll wie auf dem Foto vom Chef. Aber für 2-3 kg pflücken gehen?

Die sechste Stelle könnte ich nochmal abgrasen, aber viel Hoffnung habe ich nicht.

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 16 November 2020 16:32
von 420
Bei uns gibt es genügend Schlehen. So sind bei mir etws über 20 kg im Froster.

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 16 November 2020 18:08
von Fruchtweinkeller
Es wäre schön wenn einer von euch testen könnte ob er auch den von mir beschriebenen "schleimiger und dicker"-Effekt bei Lagerung im Kühlschrank beobachten kann. Ich finde das sowohl ungewöhnlich als auch unerwartet: Ich hätte erwartet dass die Früchte immer matschiger werden, selber Pektinasen und Co. bilden und dass das Abpressen somit einfacher gehen würde.

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 21 November 2020 07:27
von Bahnwein
Zu der Frage der Gerbstoffmenge ist natürlich die abgepresste Saftmenge von Bedeutung- wie ja auch schon Fruchtweinkeller feststellte. Die Idee dazu ist, dass die absolute Zuckermenge pro Kilo Früchte in den verschiedenen Ansätzen in etwa gleich sein müsste, da die Früchte vor der Teilung gut gemischt wurden. Abzuziehen ist natürlich der hinzugefügte Zucker. So könnte man über die Zuckermenge im Ansatz Rückschlüsse ziehen auf die Effektivität beim Abpressen und dadurch den vom Labor bestimmten Gerbstoffgehalt korrigieren.

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 21 November 2020 07:39
von Bahnwein
Ich kann leider meinen obigen Beitrag, auch unmittelbar nach dem Erstellen, nicht mehr bearbeiten. Es steht nur die Zitatfunktion zur Verfügung. Daher jetzt leider den nächsten Beitrag. Vielleicht kann der Chef die zusammenfügen. Sonst sind es halt zwei.

Zur Kontrolle des oberen Gedankenganges und des daraus folgenden Ergebnisses kann das Foto der drei Ansätze nach dem Abpressen im Eimer dienen. Auf diesem ist die abgepresste Menge recht gut zu sehen.

So, nun bin ich gespannt, was ihr dazu meint!

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 21 November 2020 09:40
von Fruchtweinkeller
Ich hatte ja schon angedeutet dass ich eine Idee dazu habe. Die ist deiner ganz ähnlich :D Nur will ich den Gesamtalkohol als Maß für das Abpressen heranziehen, also die Summe aus vorhandenem plus potentiellem Alkohol bei Vergärung des vorhandenen Zuckers. Dazu werde ich auch noch was schreiben im Laufe des Tages.
Mich treibt vor allem eine Frage um: Wie baue ich die Weine nun aus? Stelle ich überall denselben Säuregehalt ein und peile ich denselben Endalkohol- und Zuckergehalt an? Das ist womöglich nicht fair für die geschmackliche Beurteilung weil ein höherer Gerbstoffgehalt das Harmoniedreieck verschiebt, aber alle Ansätzen wären eben möglichst gleich. Andererseits ließen sich die Weine auch kaum miteinander vergleichen wenn ich in einen Ansatz beispielsweise deutlich mehr Restzucker hineinwerfe. Ich glaube, ich stelle alle gleich ein... Aber ich habe mich noch nicht 100%ig entschieden. Wie gut dass ich mich sowieso erstmal um meine Haustiere, die Küche und andere Weine kümmern muss :hmm:

P.S. Und da muss ich nochmal nach den Rechten schauen damit die Beitrage innerhalb eines Zeitraums editiert werden können, danke für den Hinweis. Steht nun auf der LIste, ich schaue wann ich dazu komme. Die Einstellerei finde ich ich nicht intuitiv, das ist immer ein kleiner Kampf der etwas dauern kann.

Edit: Recht müssten jetzt gefixt sein (Editierung innerhalb 60 min möglich)

Re: Der Schlehenversuch - Diskussion

Verfasst: 17 Dezember 2020 06:40
von Bahnwein
Zur finalen Zuckerzugabe hat Fruchtweinkeller ja schon in der Dokumentation geschrieben, dass er sich noch nicht entschieden hat. Einerseits überall gleiche Zuckermenge, dieses ermöglicht den Vergleich bei identischer Behandlung der Ansätze, andererseits die Zugabe unterschiedlicher Zuckermenge, dadurch kann aus jedem Ansatz das Optimum an Geschmack heraus geholt werden. Ich persönlich neige zu Vorgehensweise Nummer zwei, da dieses der Praxis am nächsten kommt. Jeder wird schließlich versuchen das geschmacklich beste Resultat zu erzielen. Allerdings verliert man dadurch natürlich auch etwas. Daher jetzt die Lösung, die auch Fruchtweinkeller im Regelfall bei solchen Fällen empfiehlt. Mach beides, so kannst du am besten nachher vergleichen.