Während des Jahres 2000 las ich über die Eigenschaften der Freiburger Neuzucht FR 240-75 (später wurde sie dann "Solaris" getauft) und war sofort davon überzeugt, dass ich diese Sorte hier in der Nähe des Polarkreises erfolgreich anbauen könnte. Da Solaris zu der Zeit aber sortenrechtlich noch nicht geschützt war, konnte ich sie bei Rebschulen nicht erwerben, sondern nur beim Züchter, eben beim WBI Freiburg. Was macht man in einem solchen Fall? Man schreibt einen höflichen Brief, verknüpft mit der Bitte, die Reben geliefert zu bekommen. Ergebnis: eine ebenso höfliche Absage, leider. Weil ich aber von meinem Anliegen überzeugt war und auch nicht so leicht aufgebe, habe ich den Heizölferrari geglüht und bin nach Freiburg gefahren. Ruhiges Gespräch ("...hat der überhaupt einen Schimmer?"
, Rundgang durch die Anlage, ausgesprochen nette Leute, Tässchen Kaffee, Ergebnis: Sie erhalten Reben, aber ein Anbauvertrag ist rechtlich zwingend.Soweit das Privileg.
Vertragsverpflichtungen:
Die bereitgestellten Reben abholen und bezahlen (selbstverständlich). Wachstum und evtl. Schädlingsbefall beobachten und dokumentieren. Traubenertrag, Zucker- und Säuregehalt feststellen und ebenfalls dokumentierern, 1 x jährlich melden. Die Sorte nicht selbst vermehren, auch nicht für Eigenbedarf. Schnittholz sofort vernichten bzw. dem Züchter zur Verfügung stellen, Meldung, ob Holz gestohlen wurde. Das Ganze läuft über 10 Jahre.
Das war's in groben Zügen. Es gibt noch einige weitere Pflichten, die hier aber nicht so von Bedeutung sind.
Heute sieht das anders aus; Solaris hat Sortenschutz und ist für einige Anbaugebiete bereits klassifiziert, man kann sie also frei kaufen. Trotzdem ist es für mich so gut: der Kontakt zu den Freiburgern ist nett, bei Problemen oder Fragen kann ich die entsprechenden Fachleute direkt ansprechen und auch sonst - die Gegend ist ja irgendwie die 2. Heimat der Familie...
Ja, Tompson, ich bin wohl der, der den bauhandwerklichen Terminausführungsstress verursacht. Nein, im Ernst, da bin ich eher großzügig. Aber beim Umbau einer Altbauwohnung (du kennst das sicher) sind so viele Arbeiten selbst zu erledigen bzw. "operativ" (kennst du den Begriff noch?) zusammen mit den beteiligten Handwerkern zu entscheiden, dass es gut ist, permanent am Ball zu sein.
So, jetzt scheint endlich auch bei uns die Sonne; ich werde gleich mal eine Garteninspektion vornehmen, sieht nämlich aus der Entfernung grauslich aus, alles braun...
Grüße, Dreizehn
Alles bekannt 
