Wein aus nicht ganz reifen Äpfeln?

[Vero]

Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Problem. Nächste Woche wird auf unserem Dach eine Photovoltaikanlage installiert, deshalb muss jetzt kurzfristig ein Teil eines großen Apfelbaums weichen. Der Baum hängt ziemlich voll, aber eigentlich sind die Früchte noch nicht ganz reif. Sie schmecken zwar schon ganz ok, aber die Äpfel könnten durchaus noch 3-4 Wochen gebrauchen.

Was meint ihr, soll ich trotzdem versuchen, daraus einen Apfelwein machen oder kann ich mir das sparen? Hat vielleicht jemand damit Erfahrung gemacht, dass man die Äpfel noch etwas nachreifen lassen kann? Eigentlich ist das ein guter, saftiger Lagerapfel. Wäre jetzt einfach zu schade.

Viele Grüße,

Vero

[matzl0505]

Nachreifen tun sie normalerweise nicht so wirklich.
Ich würde sie allerdings trotzdem aufheben und dann später zusammen mit den anderen reifen verarbeiten.
Die Säurewerte von nicht ganz reifen Äpfeln können unerwartet hoch sein.

gruß
Marius

Edith meint:
Sry, Äpfel reifen doch noch nach. Also sollte ihnen etwas liegen nicht schlecht tun.

[Dieser Beitrag wurde am 02.08.2011 - 19:56 von matzl0505 aktualisiert]

[Professore]

...Hat vielleicht jemand damit Erfahrung gemacht, dass man die Äpfel noch etwas nachreifen lassen kann? ...

Ich habe keine Erfahrung mit Wein aus unreifen Äpfeln. Weil ichs aber grad mal wieder raus gekramt habe,
ich weiß was beim Pressen mit weichen Äpfeln passiert (letztes Bild).

Das hängt natürlich von Deinem Wörkflow ab, den ich nicht kenne.
Wenn Du eine andere Presse verwendest, dann kann man sicher auch nachgereifte Äpfel nehmen.

Gruß

Jochen

[Fruchtweinkeller]

Der "Klassiker" zum Nachreifen der Äpfel wäre: Begasung mit Ethylen. Da der Privatmann das nicht zur Hand haben wird: Die Unreifen Äpfel
zusammen mit vollreifen Bananen, Kiwis, Aprikosen, Tomaten oder auch anderen reifen Äpfeln in Zeitungspapier einwickeln und das Beste hoffen.

Ob das freilich mit einer größeren Menge machbar ist...

[Dieser Beitrag wurde am 02.08.2011 - 22:21 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Professore]

Andererseits, wenn Sie schon ganz ok schmecken, dann kann man sie auch pressen

Gruß

Jochen

[JasonOgg]

Wenn es ein Lagerapfel ist, dann braucht er meist auch etwas Lagerzeit, man sollte ihn nicht sofort pressen. Allerdings glaube ich nicht, dass er qualitativ an einen ausgereiften Apfel desselben Baumes herankommen wird. Anfang August ist schon sehr früh, aber dieses Jahr stimmen alle Zeiten nicht, Kornellkirschen und Holunder sind auch schon reif unbd die Schlehen blau. Das ist schwer abzuschätzen.

Ich persönlich würde ihn lagern und mit der Haupternte gemeinsam verarbeiten. Schlimmstenfalls hat er mehr Säure.

[Vero]

Danke für eure vielen Antworten! Wenn Äpfel wirklich noch gut nachreifen können, dann ernte ich sie am besten am Wochenende und lagere sie erst einmal in unseren Apfelstiegen. Vermutlich dürften das erst einmal nur um die 50 kg sein, vielleicht weniger.

@Professore: Mein Workflow ist aktuell so gar nicht professionell, ist mein erstes "Weinjahr". Wir werden wahrscheinlich nicht so viele Äpfel haben, dass wir dazu einen Dienst fürs Pressen bemühen können. Ich habe hier eine kleine Presse mit Mühle da, mit der ich das versuchen wollte (Rauch OP5 + OM5). Ich habe mich in die Rezepte für Apfelwein auch noch nicht so tief eingelesen, im Moment war ich noch davon ausgegangen, eine Maischegärung zu machen.

@FWK: Danke für den Tipp, vollreife Bananen sollten sich ja auftreiben lassen.

@Jason: In den Vorjahren wussten wir immer nicht, wohin mit den Äpfeln, da haben wir sie gelagert meist bis in den Februar hinein. Sie wurden dann deutlich süßer und natürlich etwas schrumpelig. Aber am leckersten sind sie eigentlich für meinen Geschmack direkt nach der Ernte. In diesem Fall bietet es sich wohl an, die Äpfel zu lagern und dann mit den anderen vollreifen zu mischen.

Um diesen Baum geht es (einfach weil ich mal probieren wollte, hier ein Bild zu verlinken ):



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