Sanddornwein

Thomas W.
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Sanddornwein

Beitrag von Thomas W. »

Hallo Zusammen!

Ich habe am Wochennde zusammen mit nem Kollegen 3,5l Sanddornsaft geerntet. Wusste vorher garnicht, dass es sowas überhaupt gibt, und das man das essen kann, aber der Kollege kennt sich in solchen Dingen gut aus und hat die Sträucher durch Zufall entdeckt. Wie auch immer, Infos gibts bei Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sanddorn
Das mit dem Ernten war ne nette Aktion, die Beeren bestehen fast nur aus Saft mit ner dünnen Schale drumrum. Wenn man die auch nur schräg anguckt explodieren die auch schon, mit Plücken ist also nichts. Wir haben die Sträucher dann einfach "gemolken", also Eimer drunter, Frückte an den Zweigen zerquetscht und den Saft dann hinterher noch durchs Handtuch gepresst, so gehts ganz gut.
Jetzt wollen wir da Wein draus machen, finden aber kein Rezept. Der Saft ist extrem säurehaltig und hat warscheinlich wenig Fruchtzucker. Kennt sich da jemand von euch mit aus und kann uns nen Tip geben?
Wir haben leider keinen Plan wie wir da rangehen sollen und wollen ungerne mit dem guten Saft experimentieren...

Viele Grüße,
Thomas
Tybald
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Sanddornwein

Beitrag von Tybald »

Also Sanddornwein gibt es grundsätzlich, den habe ich schon in Souvenirläden im Norden gesehen.
Ich würde vorschlagen als erstes den Säuregehalt zu messen. Schätzungsweise wirst du den Saft etwas verdünnen müssen, aber das sollte ja nicht weiter schlimm sein. Sanddorn ist ja sehr aromatisch.
Da der Saft fast keinen Zucker enthält kannst du auch ausrechnen wie viel Zucker insgesamt reinsoll, aber tu nicht lles auf einmal hinein, sondern zucker lieber nach.
Ansonsten wie bei jedem anderen Wein auch würde ich sagen, oder?
Gruß,

Stephan

Edit: PS: WO wohnst du denn dass es bei euch Sanddorn gibt?
Ich kenne den nur von der Küste, wäre ja schön wenn es den auch bei mir in der Nähe geben täte.

[Dieser Beitrag wurde am 13.12.2005 - 15:01 von Tybald aktualisiert]
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Also, mir war so, als wenn im Donath was dazu steht aber dem ist wohl nicht so.
Dann muß es im Kitzinger Weinbuch sein und das habe ich jetzt leider nicht zur Hand... :|
Aber Birgit findet sicherlich noch her... :P
Oak ne jechn!
Birgit
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Beitrag von Birgit »

@Thomas W

Der Saft wurde schon am Wochenende geerntet und ihr wollt erst jetzt ansetzen? Wie habt ihr den Saft denn konserviert? Habt ihr überhaupt Utensilien?

Wenn ja. Dann würde ich Säure messen und dann auf etwa 7g/l verdünnen. Zum Angären dann 2kg Zucker auf 10l. Hefenährsalz und die üblichen Zitaten.

Übrigens wird Sanddorn üblicherweise in einer Maischegärung vergoren.

Wenn ihr bis jetzt noch keine Gärung gemacht habt, meldet euch.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
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nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

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Thomas W.
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Beitrag von Thomas W. »

Hallo und danke für die Antworten!

Also, so professionell sind wir leider nicht ausgestatted, dass wir hier Säuregehalt und Zuckergehalt messen können, ich hab auch ehrlich gesagt wenig Ahnung von sowas. Deswegen währe es echt nett, wenn jemand ein Rezept hat.
Ja, ich denke verdünnen können wir reichlich, pur ist der Saft meiner Meinung nach schon fast ungenießbar.
Ich wohne in Jülich/NRW, hab sowas hier auch noch nirgens gesehen, ist ne rekultivierte Bergbaustelle, also bestimmt künstlich gepflanzt.
Bei meinen Internetrecherchen bin ich auch über kommerzielle Angebote für Sanddornwein gestolpert, aber Rezepte finde ich keine.

Rock'n'Roll,
Thomas
Tybald
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Sanddornwein

Beitrag von Tybald »

Hm, wenn ihr den Säuregehalt nicht messen könnt wirds schwierig...Das wäre schon wichtig bei so nem sauren Saft.
Habt ihr da keine Schätzungsmöglichkeiten?
Den Rest könnt ihr euch aus den Rezepten von fruchtweinkeller.de klauben, also was hefenährsalz etc. angeht.
Zucker sollte ja bei euch keiner enthalten sein, also für den Anfang 600g (bei 3l) und dann nachzuckern...
Ansonsten: Verdünnen bis er schmeckt und frisch geniessen. Wenn ich dann besser bescheid wisst, nochmal sammeln gehen, sonst wird euch der Saft zu alt.
Gruß,

Stephan
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Birgit
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Sanddornwein

Beitrag von Birgit »

Laut Kitziner werden 2-4kg Beeren auf 10l gebraucht. Oder 1-1,5l Saft. Wer sieht wie weit diese Angabe gefasst ist, weiß wie dringend hier die Säure gemessen werden muß, sonst ist der Weinansatz ein absoluter Blindflug. Aber man kann ja erst mal ansetzen und wenig verdünnen, später die Säure messen und dann halt entsprechend Wasser zufügen.

Gruß Birgit
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Thomas W.
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Sanddornwein

Beitrag von Thomas W. »

Hallo Birgt,

wir haben mit dem Saft eine 3l Flasche randvoll gemacht, luftdicht verschlossen und diese kalt und dunkel gelagert. Den rest haben wir aufgekocht, gezuckert und vakuumverschlossen.
Utensilien haben wir im Moment leider keine mehr frei, da wir auch schon ne Menge Hagebuttenwein angesetzt haben. Den haben wir übrigens ohne jegliche Zutaten, nur mit Zucker und Wasser angesetzt (wilde Gährung), bisher haben wir damit gute Erfahrungen gemacht. So war das eigentlich auch mit dem Sanddornwein geplant, aber der Saft ist sehr trüb, so dass wir wol warscheinlich um Antigeliermittel nicht herumkommen, weiterhin bereitet mir der hohe Säuregehalt sorgen.
Behälter werden wir dann noch im Baumarkt besorgen, dass sollte wol kein Problem sein. Apropos, gehöhrt zwar eigentlich in einen anderen Thread, aber was haltet ihr von Lebensmittelechten Kunststoffbehältern (billiger)? Außerdem hab ich den Hagebuttenwein jetzt mit Handtuch und Gummi verschlossen, da CO2 ja schwehrer als Luft ist sollte das doch eigentlich auch OK sein, oder?

Viele Grüße,
Thomas
Thomas W.
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Sanddornwein

Beitrag von Thomas W. »

ups, dass geht ja ruck-zuck hier, hab die letzten beiden Antworten erst grad eben gelesen, nachdem ich meine abgeschickt habe.
Also, ich werd dann morgen mal die Chemiker bei uns in der FH fragen, ob die den Säuregehalt messen können und mich dann wieder hier melden.
Aus den 3l wird dann heute abend Marmelade und Saft gemacht und am Wochenende gehen wir halt noch was melken. Dann werden wir auch dicke Gummihandschuhe mitnehmen, damit sollte sich die Produktivität noch um einiges steigern lassen. Beim letztem Mal sind mir beinah die Finger abgestorben von dem eiskalten Saft, außerdem sind meine Hände jetzt noch voller Splitter... ;)
Also bis bald, echt ein nettes Klima hier im Forum, werd mich dann wol auch mal registrieren.

Rock'n'Roll,
Thomas
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Sanddornwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Titrieranleitung gibt es auf der Homepage, da müsst Ihr Euch nicht um die Rechnerei kümmern :D
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ThomasW
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Sanddornwein

Beitrag von ThomasW »

so, der Saft hat einen pH von 2, ist glaube ich ganz ordentlich, oder? Den absoluten Säuregehalt in g/l weiß ich noch nicht, mal schaun ob unsere Chemiker mir da weiterhelfen können, die Biomedizintechniker konnten weder mit der Einheit, noch mit dem Begriff "Titrieren" etwas anfangen...
Die Marmeldade ist leider nicht wirklich fest geworden, liegt möglicherweise am hohen Säuregehalt, aber für Joghurt reicht das allemal.

Gruß, Thomas
Tybald
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Sanddornwein

Beitrag von Tybald »

pH2 ist seeehr sauer!
Als Vergleich: Salzsäure liegt bei 1,5.
Welche Biomedizintechniker konnten nichts mit titrieren anfangen?! Die gehören allesamt sofort entlassen!! *geschocktsei*
Das ist Schulwissen 10 Klasse, as macht jeder cTA ie Hälfte seiner Lehrzeit, absolute Grundlagen!
Und die Einheit Gramm pro Liter sollte eigentlich slbsterklärend sein, oder?
Aber wenn du schon pH-Messungen vornehmen kannst:
Machs nochmal, und füge so lange eine Base bei, bis der pH-Wert 7 ist, aus den Ergebnissen, wie viel von welcher Base du für wieviel Saft gebraucht hast könnt ihr (wir) den absoluten Säuregehalt errechnen.
Gruß,

Stephan

[Dieser Beitrag wurde am 14.12.2005 - 15:21 von Tybald aktualisiert]
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