Hallo!
Ich wollte mal in das Thema Weinbereitung hereinschnuppern und mich würde es reizen, aus Fruchtsaft eigenen Fruchtwein herzustellen.
Ich habe hier zwei kleine Demions à 5 Liter, Gummikappen und Gärröhrchen. Nun gibt es ja verschiedene Hefesorten und diverse Chemikalien, die man dort mit zugeben kann.
Leider werde ich es wohl nicht schaffen, aus ganzen Äpfeln eigenen Most herzustellen. Diese Obstmühlen und Keltergeräte sind mir einfach zu teuer und so viel Geld möchte ich nicht ausgeben, um mal eben ein paar Fläschchen Wein herzustellen. Da ist mir das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu unausgewogen.
Daher die Frage: Kann man auch mit fertigem Saft (z.B. Apfel- oder Johannisbeersaft) aus dem Supermarkt Wein herstellen?
Sollte dies nicht möglich sein, würde ich zu einer Obstmosterei gehen und mir dort frischen Apfelmost in die 5-Liter-Ballons abfüllen lassen. Wie muss ich dann genau vorgehen? Als Ergebnis hätte ich gerne einen möglichst klaren, süßen Apfelwein, den man gut als Dessertwein trinken kann.
Ich habe hier auch so eine Kitzinger Weinfibel, dort wird der Vorgang der Weinherstellung jedoch arg verkompliziert, man kann ja noch das Mostgewicht messen, den Alkoholgehalt etc…
Ich würde mich sehr über eine kurze Antwort freuen.
Liebe Grüße,
gourmet90
Anfängerfragen zur Apfelweinbereitung
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Kurze Antwort: Klick hier
Aber erst mal ein Willkommen hier im Forum.
Klar kannst du aus Supermarktsaft einen Wein herstellen. Die bessere Wahl ist der Saft von der Mosterei. Da hast du nichts anderes als den reinen Saft.
Kennst du den Fruchtweinkeller?
Da steht zwar viel drin, aber kompliziert ist die Weinherstellung nicht. (wenn man weiß wies geht ) Ein wenig Theorie ist einfach nötig.
Mein Vorschlag: Lies dich ein bisschen in die Materie rein und dann frisch ans Werk.
Wenns dann noch Fragen gibt, (und die gibst mit Sicherheit) sind wir ja auch noch da.
Das mit der Mühle und der Presse kommt später.
Aber erst mal ein Willkommen hier im Forum.
Klar kannst du aus Supermarktsaft einen Wein herstellen. Die bessere Wahl ist der Saft von der Mosterei. Da hast du nichts anderes als den reinen Saft.
Kennst du den Fruchtweinkeller?
Da steht zwar viel drin, aber kompliziert ist die Weinherstellung nicht. (wenn man weiß wies geht ) Ein wenig Theorie ist einfach nötig.
Mein Vorschlag: Lies dich ein bisschen in die Materie rein und dann frisch ans Werk.
Wenns dann noch Fragen gibt, (und die gibst mit Sicherheit) sind wir ja auch noch da.
Das mit der Mühle und der Presse kommt später.
Anfängerfragen zur Apfelweinbereitung
Hallo!
Vielen Dank für die Antwort erstmal, ich habe nun die Seite vom Fruchtweinkeller gestern Abend mehrere Stunden studiert, aber trotzdem sind mir noch ein paar Fragen offen, ich liste die hier einfach mal auf:
1.)
Gesetz den Fall, ich verwende Apfelsaft aus dem Supermarkt. Muss ich unbedingt naturtrüben Apfelsaft nehmen und den fertigen Wein dann nachher klären oder kann ich direkt von Anfang an auch klaren Apfelsaft verwenden?
2.)
Als Ergebnis möchte ich ja gerne einen süßen Dessertwein erhalten. Da aber bei der alkoholischen Gärung der Zucker in Alkohol umgewandelt wird, stelle ich mir jetzt vor, dass ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe der fertige Wein dann eher sauer/trocken sein wird. Was muss ich also machen?
3.)
Würde meine Grundausstattung (zwei 5-Liter-Ballons, Gummistopfen, Gärröhrchen und Hefe) ausreichen, um einen ersten, einfachen "Anfängerwein" herzustellen oder gibt es gewisse Dinge, die einfach unentbehrlich sind, welche ich mir also noch zusätzlich anschaffen sollte?
4.)
Das Angebot an Hefesorten ist ja nun wirklich sehr groß. Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass ich für einen süßen Apfel- oder Johannisbeerwein die Steinberg-Hefe nehmen soll?
Vielen Dank schonmal,
gourmet90
Vielen Dank für die Antwort erstmal, ich habe nun die Seite vom Fruchtweinkeller gestern Abend mehrere Stunden studiert, aber trotzdem sind mir noch ein paar Fragen offen, ich liste die hier einfach mal auf:
1.)
Gesetz den Fall, ich verwende Apfelsaft aus dem Supermarkt. Muss ich unbedingt naturtrüben Apfelsaft nehmen und den fertigen Wein dann nachher klären oder kann ich direkt von Anfang an auch klaren Apfelsaft verwenden?
2.)
Als Ergebnis möchte ich ja gerne einen süßen Dessertwein erhalten. Da aber bei der alkoholischen Gärung der Zucker in Alkohol umgewandelt wird, stelle ich mir jetzt vor, dass ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe der fertige Wein dann eher sauer/trocken sein wird. Was muss ich also machen?
3.)
Würde meine Grundausstattung (zwei 5-Liter-Ballons, Gummistopfen, Gärröhrchen und Hefe) ausreichen, um einen ersten, einfachen "Anfängerwein" herzustellen oder gibt es gewisse Dinge, die einfach unentbehrlich sind, welche ich mir also noch zusätzlich anschaffen sollte?
4.)
Das Angebot an Hefesorten ist ja nun wirklich sehr groß. Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass ich für einen süßen Apfel- oder Johannisbeerwein die Steinberg-Hefe nehmen soll?
Vielen Dank schonmal,
gourmet90
Anfängerfragen zur Apfelweinbereitung
Zu 1.
Naturtrüb ist richtig, der klare Saft gärt sehr schlecht, da die Trubstoffe fehlen, die das CO2 austreiben. Klären muss du später sowieso.
Zu 2.
Das siehst du richtig, der Zucker wird in Alkohol umgewandelt. Du wirst nachzuckern müssen, sonst wird die Gärung irgendwo bei 8% stehenbleiben.
Zu 3.
Klick
Und nimm lieber zwei unterschiedliche Ballongrößen. Den großen zum gären und den Kleinen zum klären. Damit der Wein beim Klären spundvoll gelagert wird.
Zu 4.
Steinberg ist für einen Anfänger eine schlechte Wahl, die gärt ab einem bestimmten Punkt nur noch sehr schlecht. Nimm Portwein Trockenhefe, die gärt in der Regel sauber bis 15,16% durch.
Naturtrüb ist richtig, der klare Saft gärt sehr schlecht, da die Trubstoffe fehlen, die das CO2 austreiben. Klären muss du später sowieso.
Zu 2.
Das siehst du richtig, der Zucker wird in Alkohol umgewandelt. Du wirst nachzuckern müssen, sonst wird die Gärung irgendwo bei 8% stehenbleiben.
Zu 3.
Klick
Und nimm lieber zwei unterschiedliche Ballongrößen. Den großen zum gären und den Kleinen zum klären. Damit der Wein beim Klären spundvoll gelagert wird.
Zu 4.
Steinberg ist für einen Anfänger eine schlechte Wahl, die gärt ab einem bestimmten Punkt nur noch sehr schlecht. Nimm Portwein Trockenhefe, die gärt in der Regel sauber bis 15,16% durch.
Anfängerfragen zur Apfelweinbereitung
Hallo! Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen, nun ergeben sich aber wiederum neue Fragen für mich:
Und wie muss ich mir das mit dem Klären praktisch vorstellen? Gieße ich den Wein nach der Gärung in einen kleineren Ballon um (randvoll, sodass keine Luft oben vorhanden ist) und füge eine spezielle Chemikalie hinzu und dann passiert alles von allein?
Muss der Ballon, in dem die Gärung stattfinden soll, randvoll mit Flüssigkeit sein oder darf der auch halb voll sein?
Viele Grüße,
gourmet90
Und wie ist das mit Johannisbeersaft aus dem Supermarkt? Den gibt es ja nicht "naturtrüb"...Josef hat geschrieben:Naturtrüb ist richtig, der klare Saft gärt sehr schlecht, da die Trubstoffe fehlen, die das CO2 austreiben. Klären muss du später sowieso.
Und wie muss ich mir das mit dem Klären praktisch vorstellen? Gieße ich den Wein nach der Gärung in einen kleineren Ballon um (randvoll, sodass keine Luft oben vorhanden ist) und füge eine spezielle Chemikalie hinzu und dann passiert alles von allein?
Muss der Ballon, in dem die Gärung stattfinden soll, randvoll mit Flüssigkeit sein oder darf der auch halb voll sein?
Und wie viel Zucker muss ich da nehmen? Gibt es da so eine Art "Faustregel"? Muss ich den Zucker zuerst in Wasser lösen oder kann ich reinen Kristallzucker direkt zugeben? Muss ich vor oder nach der Gärung zuckern?Josef hat geschrieben:Das siehst du richtig, der Zucker wird in Alkohol umgewandelt. Du wirst nachzuckern müssen, sonst wird die Gärung irgendwo bei 8% stehenbleiben.
Steht dann auf der Packungsangabe der Portwein Trockenhefe drauf, wie viel Hefe ich für wie viel Liter Fruchtsaft verwenden muss?Josef hat geschrieben:Steinberg ist für einen Anfänger eine schlechte Wahl, die gärt ab einem bestimmten Punkt nur noch sehr schlecht. Nimm Portwein Trockenhefe, die gärt in der Regel sauber bis 15,16% durch.
Viele Grüße,
gourmet90
Anfängerfragen zur Apfelweinbereitung
Wenn keine Trubstoffe vorhanden sind werden welche zugefügt. Einfach ein paar geriebene Äpfel dazu und die Gärung läuft besser.
Klären, da gibts viele Möglichkeiten, kommt aber später, damit brauchen wir uns noch nicht mit befassen.
Wenn die Gärung nachlässt, probiert man den Wein, ist kaum noch Zucker vorhanden, Alkoholgehalt messen und dann zuckert man nach.
Bei unter 10% kann man für zwei weitere % nachzuckern.
Faustregel: Um den Alkoholgehalt in einem Liter Wein um 1% zu erhöhen brauchen die Hefen ca.20g Zucker.
Du kannst das ganze Tütchen Hefe nehmen, auch wenn drauf steht, für 50Liter Wein. Es ist fast unmöglich zuviel Hefe zuzugeben da sie sich ja sowieso vermehrt.
Klären, da gibts viele Möglichkeiten, kommt aber später, damit brauchen wir uns noch nicht mit befassen.
Wenn die Gärung nachlässt, probiert man den Wein, ist kaum noch Zucker vorhanden, Alkoholgehalt messen und dann zuckert man nach.
Bei unter 10% kann man für zwei weitere % nachzuckern.
Faustregel: Um den Alkoholgehalt in einem Liter Wein um 1% zu erhöhen brauchen die Hefen ca.20g Zucker.
Du kannst das ganze Tütchen Hefe nehmen, auch wenn drauf steht, für 50Liter Wein. Es ist fast unmöglich zuviel Hefe zuzugeben da sie sich ja sowieso vermehrt.
Anfängerfragen zur Apfelweinbereitung
Die Gärgefäße sollten zumindest am Anfang niemals randvoll gemacht werden. Durch die Gäraktivität entsteht CO2, dadurch schäumt das Ganze auf (mal mehr, mal weniger). Ist der Gärbehälter zu voll kommt der Ansatz oben raus und verteilt sich schön auf dem Boden - je nach Bodenbelag eine mittlere Katastrophe, Scheidungsgrund oder Sanierungsursache.
Hefe: je mehr, umso besser (ist meine Devise, klappt bisher ganz gut), wird bei größeren Mengen aber schnell zu einer Kostenfrage. 5 - 10g Hefe pro Ansatz sind aber in jeder Hinsicht vertretbar.
Ansonsten mal fleißig den Fruchtweinkeller durchlesen, da steht eigentlich alles drin.
Hefe: je mehr, umso besser (ist meine Devise, klappt bisher ganz gut), wird bei größeren Mengen aber schnell zu einer Kostenfrage. 5 - 10g Hefe pro Ansatz sind aber in jeder Hinsicht vertretbar.
Ansonsten mal fleißig den Fruchtweinkeller durchlesen, da steht eigentlich alles drin.