Maischegärung bei Quitte ?

matzl0505
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Maischegärung bei Quitte ?

Beitrag von matzl0505 »

were hat geschrieben:Methanol, bzw Methyalkohol hat einen Siedepunkt von 64,7 Grad C.
Der (erwünschte) Ethanol hat einen Siedepunkt von 78,5 Grad C.
Soweit richtig.
were hat geschrieben:Eine teilweise Abtrennung über die Brenntemperatur ist somit theoretisch möglich.
NEIN!, weil das ganze immer noch ein azeotropes Gemisch mit gemeinsamen Siedepunkt ist.
Dazu auch hier nochmal was zu lesen:
www.razyboard.com/system/morethread-mai ... 45-10.html
were hat geschrieben:Eine Probendestillation ist meines Wissens nach auch in Deutschland möglich, sofern das Gerät ein Volumen bis 0,5l hat. Hier sollte aber das deutsche Zollamt auch Auskunft geben können.
Richtig, ist erlaubt, solange du deine Vorlage dannach entweder entsorgst, wieder mit dem Rückstand verscheidest oder versteuerst. Ob das in der Praxis so läuft ist natürlich die Frage.
Fruchtweinkeller hat dazu mal iwo was geschrieben.
Leider finde ich das gerade nicht.
were hat geschrieben:Methanol entsteht bei der Vergärung von Pektinhaltigen Bestandteilen.
Nein, das Methanol entsteht auch nicht bei der Vergärung selbst, sondern bei der Aufspaltung von Pektin durch Pektinspaltende Enzyme(Pektinasen)

gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 14.09.2009 - 13:32 von matzl0505 aktualisiert]
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

were
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Maischegärung bei Quitte ?

Beitrag von were »

matzl0505 hat geschrieben: NEIN!, weil das ganze immer noch ein azeotropes Gemisch mit gemeinsamen Siedepunkt ist.
Dazu auch hier nochmal was zu lesen:
www.razyboard.com/system/morethread-mai ... 45-10.html
Wenn die Maische ein vollständiges Azetrop ist, wie entsteht dann beim Brennen der Vorlauf?

Ich spreche hier nicht vom Abtrennen des Methanols, ich behaupte nur, dass ich von der Gesamtmenge des entstehenden Vorlaufes auf einen erhöhten Methanolgehalt durch die Herstellung der Maische schliessen kann.
were
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Beitrag von were »

matzl0505 hat geschrieben:
Nein, das Methanol entsteht auch nicht bei der Vergärung selbst, sondern bei der Aufspaltung von Pektin durch Pektinspaltende Enzyme(Pektinasen)
Entschuldigung, aber diesen Nachsatz halte ich jetzt für etwas kleinlich. Genauso könnte ich behaupten Ethanol entsteht nicht durch Gärung sondern durch Spaltung von Hexosendiphosphat in zwei Triosen und Umwandlung des Glycerinaldehydphosphat zu Brenztraubensäure sowie der Umwandlung der Brenztraubensäure zu Kohlenstoffdioxid und Ethanol. :schlecht:

Das wird dann doch sehr OT.

Bei der Maischegärung von Quitten entsteht sicher mehr Methylalkohol, als bei der Saftgärung, aber durch entsprechende Behandlung des Maischegutes könnte man die Methanolentstehung etwas vermindern, wollte ich ursprünglich mit meinem Beitrag ausdrücken. 8-)

[Dieser Beitrag wurde am 14.09.2009 - 14:02 von were aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Methanol lässt sich durch Brennerei NICHT abtrennen.

Und da diese Behauptung normalerweise nicht geglaubt wird habe ich das passende Zitat immer in der Hinterhand:
Pieper/Bruchmann/Kolb: Technologie der Obstbrennerei, 2. Auflage von 1993, Seite 238 Abschnitt 5.6.7 erste Zeile rechts oben:

"Obstbrände enthalten immer mehr oder weniger große Methanolmengen (0,3-4% vol), da in den herkömmlichen Brennapparaturen eine hohe Anreicherung in bestimmten Destillatfraktionen praktisch nicht möglich ist und somit destillativ keine befriedigende Abscheidung gelingt. Im Verlauf des Brennens gelangt Methanol sowohl inden Vorlauf als auch in den Mittel- und Nachlauf. Damit gehört es zu den typischen Inhaltsstoffen von Obstmaischen und Obstbränden."

Ferner kann durchaus Methanol durch die Aktivität der der Hefen entstehen, bei "sauberen" Gärungen sollte sich das Problem aber in Grenzen halten. Pektin ist eine Hauptquelle für Methanol (Abspaltung des im Pektin veresterten Methanols durch Antigel oder hefeeigne Enzyme).

Verholzte Bestandteile (dazu zählen auch Steinzellen) können ebenfalls eine Methanolquelle sein.

Alles klar?

[Dieser Beitrag wurde am 14.09.2009 - 14:56 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von were »

hugh!
Lampus
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Maischegärung bei Quitte ?

Beitrag von Lampus »

Ich habe eine Maischegärung bei Quitten gemacht.
Ich habe mich einen ganzen Tag mit meinem Kumpel in den Garten gestellt und die Quitten durch den Gartenschredder gejagt. Leide wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Kerne nicht mit in den Ansatz dürfen, was dazu führte, dass ein Tag Arbeit, die Ernte von 2 Quittenbäumen und ~150-170 Liter Wein verworfen werden mussten.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ärgerlich das war...

Also kann ich nur empfehlen das ganze nicht zu vermaischen...

PS: Vom Brennen weiß ich nichts von ;)
Wer Wein macht, der weint.
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