Kunsthonig???

Balthor
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Kunsthonig???

Beitrag von Balthor »

Hallo,

ein Kumpel von mir hat eine Allergie gegen Honig entwickelt. Zu seinem Leidtragen zählt auch dazu, dass er vorher sehr gerne Met getrunken hat.
Nun ist mir der Gedanke gekommen mit Kunsthonig Met herzustellen, damit er nicht immer zuschauen muss wie wir anderen Met trinken ;)
Mal vom Geschmack abgesehen, es gibt sicherlich geschmacklich "guten" Kunsthonig, ist es überhaupt möglich ausschließlich mit Kunsthonig Met herzustellen und wenn ja muss man dabei auf etwas besonderes Acht geben?

MfG Florian
paradisebird
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Kunsthonig???

Beitrag von paradisebird »

hey

soweit ich das bei wikipedia verstanden habe ist kunsthonig einfach nur ein gemisch aus glucose und fructose,welches mit stärke verdickt wurde . eigentlich müsste das vergärbar sein, allerdings müsstest du für die stärke noch amylase hinzugeben.
aber wie ist das denn mit anteil an echtem honig der in Kunsthonig erlaubt ist ?
Außerdem wie siehts mit dem honig geschmack aus , schmeckt der Kunsthonig wie echter??




mfg thilo

[Dieser Beitrag wurde am 05.07.2009 - 13:15 von paradisebird aktualisiert]
mfg
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Kunsthonig???

Beitrag von Catwiesel »

ich bezweifel ernsthaft dass in irgendeiner form met aus kunsthonig entstehen kann.

kunsthonig ist nur ein zuckergemisch das in seiner konsistenz, nicht in seinem geschmack den honig imitiert. insofern kann man gleich zucker nehmen - und beides hat keinen honig geschmack.

jetzt wenn jemand einen kunsthonig findet der tatsächlich honig aroma hat ist es einen versuch wert einen met damit zu machen.
doch vorsicht, meine erfahrung mit künstlichen aromenstoffen beim vergären waren nicht sehr positiv...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich denke da hat Paradisebird den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich setzte noch einen dauf: Warum sich die Mühe machen und Invertzucker vergären? Da könnte ich auch direkt Haushaltszucker nehmen, der würde sogar besser gären. Im übrigen enthält Kunsthonig lt. Wikipedia bis zu 10% Honig (ohne Kennzeichnungspflicht) damit es wenigstens nach etwas schmeckt. Nicht gut für Allergiker... Da würde ich komplett zum Fruchtwein wechseln ehe ich etwas "metartiges" zusammenschütte das hinen und vorne nicht schmeckt und auch mäßig gärt.

Gängige Allergene im Honig sind meines Wissens die Pollen. Wenn dein Kumpel herausfindet gegen welche Pollen er allergisch ist kann er uU einen entsprechenden Sortenhonig finden der die Pollen in nicht signifikanter Menge enthält.

Zudem: Ein Met mit Tannin dürfte nur noch wenig Protein und damit nur ein sehr geringes allergenes Potential aufweisen.
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !
Balthor hat geschrieben: Hallo,

ein Kumpel von mir hat eine Allergie gegen Honig entwickelt.
Wohl eher gegen einen der Pollen die darin enthalten sind ... oder wirklich direkt gegen Honig ?

Hat Dein Kumpel auch eine Pollen-Allergie ?

Ja:
... dann ist wohl ein wirklich reiner Sortenhonig (ab 55%) von Nöten - der praktisch keine anderen Pollen enthält.

Nein:
... er sollte es mal mit Honigen aus Deutschland probieren, bei uns vertriebene Auslandshonige (Herkunft steht auf der Rückseite des Glases) enthalten öfters agressive Pollen die leicht Allergien auslösen.

Wir haben einen Kunden der wegen seiner "Pollenallergie" (Weide) auch keinen Honig essen soll ... er bekommt von uns speziell Frühjahrshonig mit 1-2% extra Frühjahrspollen* untergemischt. Wir haben hierfür extra eine Pollenfangeinrichtung gekauft die beim Einsatz täglich geleert werden muß. Die Beschwerden während der betroffenen Zeiträume haben bei Ihm deutlich abgenommen.

Balthor hat geschrieben: Nun ist mir der Gedanke gekommen mit Kunsthonig Met herzustellen, damit er nicht immer zuschauen muss wie wir anderen Met trinken ;)
Mal vom Geschmack abgesehen, es gibt sicherlich geschmacklich "guten" Kunsthonig, ist es überhaupt möglich ausschließlich mit Kunsthonig Met herzustellen und wenn ja muss man dabei auf etwas besonderes Acht geben?

MfG Florian
Es gibt Kunsthonig ?
Zumindest nennt er sich nicht so !
Heute ist (Auslands-)Honig so günstig das Kunsthonig praktisch nicht zu kaufen ist, dies insb. da er sich nicht "Honig" nennen darf (Lebensmittelkennzeichnungsverordnung)!

Im türkischen Laden bei uns gibt es ein Produkt mit einer schön eingelegten Bienenwabe im Klarglas. Inhalt: Invertzucker, Honig (20%), Wachs (auf türkisch steht aber keine Zutatenliste drauf).


Gruß
neugierer ...
... der jetzt garnicht wüßte woher er Kunsthonig oder dergleichen kaufen könnte ...


*) Hinweis:
Für alle die an Pollen Interesse haben: .. es gibt bis auf sehr wenige Imker praktisch keine die deutschen Pollen verkaufen.
Wenn Imker Pollen verkaufen dann fast ausschließlich aus dem europäischen Ausland (meist Spanien).
Gruß, Neugierer ...

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Birgit
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Kunsthonig???

Beitrag von Birgit »

Unser altbekannter Lieferant hat eine Abteilung Kunsthonig ?-| Die sind teilweise für Diabetiker gedacht. Als Allergiker würde ich da sehr vorsichtig sein ?-|

www.arauner.com/shop/shop.asp?a=al&cid=101

Gruß Birgit
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nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Balthor
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Beitrag von Balthor »

Hallo,

ich dank euch allen für eure Antworten. Ich werde den Tipp mit den ausländischen Honigsorten mal weiter geben.
Eine Frage zu den Tannin hätte ich da noch, wird das bei den im Supermarkt üblich verkauften Met verwendet? Ich bin aus dem Wiki Artikel ganz ehlich nicht wirklich schlau geworden bei dem wo wie und was! Wenn ja reicht das wohl nicht aus da er auf diesen Met reagiert hat.
Aber ich werde mein Vorhaben nicht aufgeben ^^ vielleicht findet sich ja tatsächlich eine sinnvolle Möglichkeit für Allergiker eine Met herzustellen (was sicherlich ne Marktlücke ist ;) )
Und jetzt am Ende fällt mir noch was ein, ich hab gelesen das wenige Allergiker gegen die Ausscheidungen der Biene allergisch sind. Gibt es da Produkte auf den Honigmarkt, bei den Versucht wurde die entsprechenden Stoffe zu "neutralisieren"?

MfG Florian
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

So wie das Kauf-Zeug oft schmeckt würde ich sagen: Je billiger desto besser :-x Zudem wird niemand "allergenfrei" draufschreiben, das müsste der Hersteller nämlich erstens beweisen können und zweitens hätte er ein Problem wenn doch eine Allergie auftritt...

Bei den Ausscheidungen der Bienen handelt es sich in erster Linie auch um Proteine/Enzyme. Auch hier gilt: Fällung mit Tannin sollte möglich sein. Theoretisch entfernt auch das Aufkochen des Honigs Protein, aber ob das für einen Allergiker ausreichend ist kann ich nicht sagen. Und der Geschmack hätte dann ebenfalls gelitten.

Ach ja, vielleicht ist es keine "echte" Allergie: Honig kann auch Histamine enthalten, für Leute mit Histaminintoleranz ist Honig deshalb tabu (Symptome ähnlich Allergie).
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

@Fruchtweinkeller

Bist Du Dir da sicher das Honig für Hystaminintolerante Personen "TABU" ist ?
In Ihrem Diätplan für eine histaminarmen Ernährung meiner Schwägerin steht meines Wissens nichts davon.
(Bin eigentlich sogar der Meinung das da Beispielrezepte mit Honig drin sind / Nachtrag: Beispielhaft hier ein ähnliches Heft aus dem Internet mit gleich drei Rezepten mit Honig).
Konnte auch weder im "großen Honigbuch"* noch bei Wiki etwas entsprechendes finden.

Würde mich freuen wenn Du mir da einen oder auch mehrere Verweise zu geben könntest, als "Bienenbetreuer" ist man da immer sehr interessiert.

Danke Dir ! Nachtrag: Klasse wenn das verifiziert wäre

Gruß
neugierer ...
... der gerne in "Sachen Honig" etwas neues dazulernt !

*Das große Honigbuch / Kosmos / Autoren:
Helmut Horn - Leiter des Honiglabor an der Uni Hohenheim (die Referenz für Deutsche Honige)
Cord Lüllmann - Leiter des Institut für Honigforschung Bremen (Labor spezalisiert auf Honigimport nach D)


[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2009 - 15:58 von Neugierer aktualisiert]
Gruß, Neugierer ...

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Neugierer, da habe ich wohl Unsinn von mir gegeben ?-| Ich hatte das aus dem Gedächtnis runtergeschrieben und habe da wohl was durcheinander gebracht... Eine Pseudoallergene Wirkung des Honig scheint es wohl zu geben (www.inform24.de/allergie.html), aber nach ein bisserl Googelei finde ich viele Rezepte für Leute mit Histaminintoleranz mit Honig :D Die Warnungen sind deutlich in der Minderzahl, auf die Schnelle habe ich nur das gefunden:

www.upana.at/pages/news/histaminintoleranz.php

Sagen wir mal so: Histamin ist mW im Bienengift, und das ist nicht im Honig. Wenn Histamin im Honig ist tippe ich auf einen mikrobiologischen Ursprung, und das sollte bei guter Honigqualität ja nicht relevant sein.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nach kurzer weiterer Suche wird das Bild noch uneinheitlicher.

Habe noch gefunden:

dinkelhexe.blogspot.com/2008/07/ … tamin.html

www.giftzwergs-seite.de/Medi/HIT … _frame.htm

Zitat:
"Durch den Austausch in Foren haben sich unter HIT-Patienten noch folgende Lebenmittel als im allgemeinen bei Histamin-Intoleranz unverträglich erwiesen:"
(...)
-Honig (wegen des natürlichen Gehalts an Benzoesäure)"

Der Zusammenhang zwischen Histaminintoleranz und Benzoesäure ist mir allerdings nicht klar.

[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2009 - 16:54 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

an Fruchtweinkeller

Zunächsteinmal vielen Danke für Deine Mühe,

leider sind
- dinkelhexe.blogspot.de
- giftzwerg-seite.de
- der vegetarische Vollwertbistro
(Veganer Essen im gegensatz zu den meisten Vegetariern keinen Honig - da "tierisches" Produkt)
keine Quellen mit dennen man hausieren kann.

Benzeosäure ist mir jetzt so nicht unbedingt als Bestandteil des Honigs bekannt ... aber wenn das einer schreibt ...

Es gibt meines Wissens acht Hauptsäuren im Honig und dazu zählt Benzeosäure nicht (oder hat die noch einen anderen Namen ?).


Ich habe mich auch mal ein knappes Stündchen durchs weltweite Netz gesucht ... wie Du schon sagst:
... bei Histerminintoleranz wird Honig meist eher als positiv für den Betroffenen angesehen ...
Die negativen Aussagen sind in meinen Augen unbestätigt und teilweise auch nur abgeschrieben !


Gut - ich halte mal fest das einige Menschen körperliche Probleme mit verschiedenen Bienenprodukten haben, Histerinintoleranz zähle ich weiterhin nicht dazu. (Aber ich schreib mir das mal auf meine Merkliste ... vielleicht komme ich ja mal dazu Jemanden der sich damit auskennt (gibt es leider nicht viele) zu fragen.


Bleibt für Balthor also weiterhin hauptsächlich die Pollen im Honig als Grund für die Allergie (?)!


Noch mal Danke !


Gruß
neugierer ...
... der dachte vielleicht etwas für Ihn "ganz" Neues über Honig zu erfahren !

[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2009 - 23:46 von Neugierer aktualisiert]
Gruß, Neugierer ...

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