Allgemeine Fragen zu (Berufs-) Winzern?

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HorusTheSG
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Allgemeine Fragen zu (Berufs-) Winzern?

Beitrag von HorusTheSG »

Guten Tag

Ich weiß gar nicht, ob ich in diesem Unterforum richtig bin, aber einen off topic Bereich habe ich nicht gefunden.

Ich habe ein paar allgemeine Fragen zum Beruf des Winzers. Leider findet man über Google gar nicht so viel Information wie man zunächst glaubt.
Und zwar würde es mich interessieren was Winzer eigentlich im Winter machen? Ich kann mir nicht vorstellen, das sie in der kalten Jahreszeit den Boden bearbeiten und schon gar nicht Rebstöcke pflegen, da um diese Jahreszeit keine Weintrauben wachsen.
Wie ist der Verdienst einen Winzers? Pauschal kann man das mit Sicherheit nicht sagen, aber ist es eher ein durchschnittliches Einkommen oder eher ein geringes?
Und wie arbeiten Winzer? Von morgens bis abends? Geregelte Arbeitszeiten?

Wer kennt sich aus und kann etwas berichten?

Grüße HorusTheSG :)
matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

HorusTheSG hat geschrieben:Und zwar würde es mich interessieren was Winzer eigentlich im Winter machen?
Auch im Winter haben Winzer arbeit.
Nachdem das Laub abgefallen ist, hat der Winzer bis zum Neuaustrieb Zeit seine Reben zu schneiden, Triebe neu zu biegen und zu Heften. Bei mehreren 10000 Reben kann das schon dauern.
Ausserdem ist der Wein zum jetzigen Zeitpunkt meißt noch nicht fertig und abgefüllt. Der Weinstein muss ausfallen, der Wein muss gefiltert/stabilisiert werden, Restsüße durch zugabe der Süßreserve eingestellt werden, Verschiedene Chargen im richtigen Verhältnis verschnitten und so der letzte Schliff an der Sensorik gemacht wird.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

Pantscher
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Beitrag von Pantscher »

Hopfen- und Weingarten muss man jeden Tag besuchen :D

[Dieser Beitrag wurde am 19.01.2011 - 19:01 von Pantscher aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es hängt wohl davon ab ob man als Winzer Angestellter ist oder ob man Selbständig ist. Ich habe keine so tiefen Einblicke, aber gerade kleine, selbständige Winzer werden es finanziell nicht einfach haben. Der Winzer, bei dem wir gelegentlich ein paar Tage Urlaub machen, hat beispielsweise Ferienwohnungen als zweites Standbein. Da hört man die Maschinen auch mal tief in der Nacht rattern, da rollen die Erntemaschinen auch tief in der Nacht über den Weinberg. Letztlich gilt für den Winzer wie für den Bauern: Die Arbeit muss gemacht werden wenn sie anfällt. Arbeitszeiten, Urlaub, das ist sekundär.
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Beitrag von Tompson »

Horus hat geschrieben: Und wie arbeiten Winzer? Von morgens bis abends? Geregelte Arbeitszeiten?
Na, nimms mir nicht übel aber den Landwirt, der geregelte Arbeitszeiten aufrecht erhalten kann, den kenne ich noch nicht. Schon mal beobachtet, was in den Felder los ist, wenn nach 3 Wochen Regen die Felder wieder befahrbar sind und eine neue Regenfront gemeldet ist?

Im Winter stehe von Maschinenwartung über Kellerarbeiten bis hin zum Schnitt einiges an. Aber natürlich ist der Winter auch ein bißchen mehr Ruhezeit.
Spitzen gibt es denn genug im Frühjahr/Frühsommer (binden, Bodenpflege, spritzen, dü+ngen), auch die Laubpfege den Sommer über dauert und im Herbst dürfte der Begriff Streß erfunden worden sein.

Ich sags mal rundheraus, ich wöllte gerne Winzer sein. Aber irgendwo bin ich auch froh, das es für mich nicht die Gelegenheit gab ;)
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Naja, mit einem ordentlichen Lottogewinn auf dem Konto, da könnte ich mir ein Winzerdasein gut vorstellen... ?-|
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Beitrag von Tompson »

Ich habe wiedermal gespielt und auch gewonnen. Einen Dreier. Reicht das :?:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nee. Da musst du schon mehr Initiative zeigen :-x
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Beitrag von Sigg »

Tag auch
Hab hier gerade gesehen, dass ich was aus erster Hand berichten kann :D

Also die zusammenfassung von Tompson triffts fast perfekt was das Arbeiten drausen angeht, hinzu kommt noch das auch Regen, Schnee und Kälte (oder Hitze) kein Grund sind nicht in den Weinbergen zu Arbeiten da sehr viele Arbeiten Handarbeit sind (Rebschnitt etc.). Es ist eben ein Knochenjob. Und im Winter ist dann auch nicht Ruhe denn im Keller müssen besonders Weine des neuen Jahrgangs bearbeitet werden.

Arbeitszeiten sind zumindest in größeren Betrieben relativ geregelt, abgesehen vom Herbst (24h Dauerstress) und diversen Ausnahmen :schlecht: privat: was gemacht werden muss, muss gemacht werden! (und am besten noch ein bisschen mehr)

Zum Verdienst sag ich mal pauschal, reich wird man nicht... (man muss schon Spaß an der Arbeit haben)

Gruß Sigg
Ex oriente lux!
Aus dem Osten kommt das Licht!
Oenologie, die einzige Wissenschaft, die man auch volltrunken noch fehlerfrei aussprechen kann.

Tompson
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Beitrag von Tompson »

Na, die Antworten scheinen Horus ja schon verschreckt zu haben und jetzt präzisierst Du das auch noch :schlecht:
Ganz böse von Dir, Regen und Schnee als Hinderungsgrund auszuschließen ... ich biege die Reben mangels Übung sogar nur bei Regenwetter - naja, bei den paar Stöcken kann ich zumindet warten, bis nur tröpfelt :schlecht: :D
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