Exaktes Ermitteln der Restsüsse in g/l

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
Larsen
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Exaktes Ermitteln der Restsüsse in g/l

Beitrag von Larsen »

Hallo, das ist mein erster Beitrag und ich habe gleich ein dringendes Problem zu erörtern. Professionelle Winzer geben in ihren Prospekten gerne die genaue Restsüsse ihres fertigen Weines in g/l an. Mich würde interessieren wie die Winzer diesen Wert ermitteln, einfach über den Laborbericht oder gibt es Möglichkeiten den Alkoholeinfluss herauszurechnen oder diesen anhand von Tabellen zu korrigieren? Ich hätte gern mal eine Vergleichsmessung mit meinen Fruchtweinen vorgenommen. Vielleicht gehts auch experimentell:
Wenn man eine definierte Menge Wein verdampft, sagen wir 100 ml, bleiben doch nur die festen Bestandteile zurück (Zucker etc.). Ich gehe davon aus, das hier nur Alkohol und Wasser verdampfen. Wenn ich diese nun wieder mit Wasser auf exakt 100 ml auffülle und somit auch den Alkoholanteil durch Wasser ersetzt habe, erhalte ich doch den genauen Restzuckergehalt bezogen auf das Anfangsvolumen. Wird die Oechslewaage eingesetzt, wird jetzt nur noch die Dichte der alkoholfreien Zuckerlösung gemessen. Könnte man das so machen oder ist dies einfach zu fehlerbehaftet? Hat da schon jemand Erfahrung oder etwas gehört?

Larsen
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Telegrammstil aufgrund der fortgeschrittenen Stunde: Die Winzer lassen das im Labor bestimmen. Wir können das besensfalls näherungsweise per Weinwaage:

Forum-Link … 56-10.html

Bei Traubenwein halbwegs brauchbar (wir hatten mal Proben in ein Labor geschickt und verglichen), für Honigwein absolut unbrauchbar, da kommt nur Murks raus.

Deine Idee funktioniert für ein Zucker/Alk/Wassergemisch, im Wein sind aber noch andere Substanzen enthalten die die Dichte beeinflussen, vor allem Säure und Glycerin. Außerdem sind möglicherweise verschiedene Zucker in verschiedenen Anteilen enthalten, auch das könne einen Fehler bewirken.

[Dieser Beitrag wurde am 11.09.2006 - 00:38 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von Birgit »

Gelegendlich wird auch der "Clinitest" angepriesen. Diesen soll man bis 5g/l anwenden können, ist aber in der Realität zu ungenau.

Ansonsten solltest Du dir ein Titriergerät nach Rebelein für Zucker mal anschauen. Kostenpunkt so € 350.00 :schlecht: , da kommt man dann in die genauere Gegend ;)
Da kann man sich schon viele Laborbestimmungen für leisten ?-|

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Beitrag von Wyvern »

Und was kostet so ne Laboruntersuchung?
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Eine Abfüllanalyse so um und bei € 20,00. Einzelanalysen sind preiswerter, wenn man nur einen Wert wissen will. Wobei man die Labore darauhinweisen sollte, bei Preisnachfragen, dass es sich um Fruchtwein handelt, ist dann komplizierter da dann häufig nicht mit Standardwerten gearbeitet werden kann.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bei uns hatte die (glaube ich) 25 Euro pro Analyse bezahlt. Das war aber ein Sonderangebot für eine Schnellanalyse (rechtlich unverbindlich, für einen fertigen Wein hätte man eine teurere Analyse gebraucht).
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Beitrag von Wyvern »

Boah! Dann wird meiner nur an Freunde verschenkt, und selbst konsumiert. Das ist ja übel!
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wir haben das auch nur spaßhalber gemacht um zu erfahren wo wir mit unserer Analytik liegen. Für einen Miniballon lohnt das einfach nicht.
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Beitrag von Josef »

@Wyvern
Was ist denn daran übel seinen Wein selbst zu konsumieren? :schlecht: :D
Larsen
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Beitrag von Larsen »

Hallo!
Danke für Eure Antworten. Dann ist es also doch nicht so einfach und dazu fehlerbehaftet. Naja, ich werde weiterexperimentieren. :D

Larsen
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Beitrag von Wyvern »

@Josef: :schlecht:
Übel ist nur der Preis für die Untersuchung. Das Konsumieren kann aber auch übel enden... :D
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Beitrag von Prolian »

hallo,

mal ne frage, beim Alkohol soll es ja helfen die komplette flüssigkeit abzudestillieren, damit der Zucker und andere nicht destilierbare stoffe aus der Flüssigkeit sind um die messung vom alkoholgehalt zu verbessern. Hilft das auch beim Zuckergahlt ?

Wenn ich beíspielsweise 100ml wein überdestilliere, hätte ich den Zucker und alle andern restbestandteile nicht destilierbarer natur als bodensatz. Wenn ich nun mit dest Wasser auffülle habe ich dann bessere Karten an den Zuckergahlt zu gelangen ?

Die Frage interessiert mich primär für Honigwein.

Danke im voraus.

MfG
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