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Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 31 Dezember 2023 22:14
von motverge
Hallo zusammen,

auch ich wollte mich mal an einen leckeren Met versuchen. Bisher nur bei einen bekannten Miterlebt, strebe ich nun selbst auch dieses Erlebnis an. Nagut, Hauptgrund ist der Teilweise abstruse Preis für nicht besonders hochwertige Honigweine, die auf den Markt herrschen ;D.

Nun aber zum aktuellen Stand der Dinge. Der gute Saft ist erst im dritten Tag:

29.12.2023 Ansatz erstellt
4Kg Waldhonig (Aldi), verflüssigt bis maximal 30 Grad, eher weniger
6 Liter Apfel Direktsaft (Aldi)
5g Kitzinger Reinzuchttrockenhefe Portwein (inkl. Rehydrierung 2h)
5 zerstückelte Äpfel (durch den Thermomix zerkleinert auf Stufe 5 ca. 10 Sekunden. Stücke nach unten geschoben und erneut 15 Sekunden auf Stufe 5)
500g Sultaninen (ungeschwefelt von Lidl)
10ml Antigel
10g Kitzinger Hefenährsalz
70g Zitronensäure hinzugegeben (Dr. Oetker, je Packung 5g)
Damit weitestgehend an das Basisrezept gehalten, mit kleinen Änderungen
Auf 20 Liter mit Leitungswasser aufgefüllt
30.12.2023
Noch keine Gärung gestartet. Panik macht sich breit. 5g Trockenhefe direkt hinzugegeben. Aus dem Keller mit 17 Grad eine Etage höher an einer Heizung gelagert, welche auf Stufe 3 steht. Nicht direkt dran, da es ein Flurstück ist und die Heizung ständig sehr warm wird, um den Flur auf Temperatur zu halten
31.12.2023 Gärfass geöffnet, geschüttelt und das erleichternde Geräusch von austretender Kohlensäure vernommen, inklusive Schaumbildung. Deckel nochmal richtig fest drauf gemacht und verschlossen. Gärglocke drauf und nun "plopt" es auch.
Gärglocke plöpt ca. alle 8-12 Sekunden. Beim Schütteln des Fasses alle 1-2 Sekunden
22 Uhr: Konstant bei einen Plop alle 12 Sekunden. Kommt mir wenig vor, aber es tut sich wenigstens überhaupt was.

Hier noch die Randinformationen:

Gärfass 31 Liter
Bild inklusive Gärglocke.

Ich habe mich vorwiegend an das Basisrezept vom Fruchtweinkeller gehalten. Einzig Tannin habe ich aktuell nicht da.

Beim bekannten kenne ich das bisher nur mit Turbohefe. Ist auch noch in Ordnung vom Geschmack her, denke mir aber, dass eine gemütlichere Gärung einfach auch besser ist. Begründen kann ich es nicht, ich denke es mir einfach so.

LG
Motti

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 31 Dezember 2023 23:02
von tiga
Es läuft, also ist alles gut

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 02 Januar 2024 10:09
von NordsternHH
Moin motverge,

Erstmal Glückwunsch zum gelungenen Start! :mrgreen:

Mach dir wegen den blubbs mal noch keine Sorgen, generell tendieren Gärfässer dazu nicht wirklich ganz dicht zu sein. Deshalb sind sie auch für die Lagerung von jeder Art von Wein ungeeignet. :tsts:

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg :engel:
Auf das die dein Getränk die Füße weghaut wenn du nach einem halben Jahr Lagerung probierst! :clap:

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 06 Januar 2024 12:14
von motverge
Vielen Dank^^. Japp, der hat bis gestern noch "gut" durchgeblubbert, insofern man das bei Gärglocken so sagen kann. Heute war es noch sehr verhalten. Mit der Dichtigkeit habe ich es mir auch schon gedacht, dafür sind die Gewinde (sowohl bei der Gärglocke wie auch beim Fassdeckel) mit Dichtband versehen).

Update hierzu aus mein Tagebuch:

06.01.2023 Gäraktivität hat seit 48 Stunden rapide nachgelassen. Probe schmeckt sehr säuerlich und trocken. Laut Vinometer ein Alkoholgehalt von 10,5% (eher unwahrscheinlich, trotz kurzen Aufkochens, um die Kohlensäure raus zu bekommen, dürfte auf die Menge betrachtet nur bei sehr Zuckerhaltigen Honig, Apfelsaft und/oder Sultaninen bereits jetzt ein so hoher Gehalt erreicht werden). Nun Nachgezuckert mit 1KG Waldhonig (Aldi). Reaktion bisher sehr verhalten bis nicht existent, mal von etwas Schaumbildung durch das unterrühren abgesehen. Der Honig wurde mit 1 Liter des Ansatzes vermengt und dem Fass hinzugegeben (vorher noch von beiden die Temperatur gemessen, jeweils 21°C). Volumensteigerung betrug ca. 0,5 Liter.

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 06 Januar 2024 19:46
von tiga
Wozu sollte die Kohlensäure denn raus? Aufkochen? Das ist doch das Ende der Hefe

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 06 Januar 2024 20:12
von motverge
mir für das Vinometer. Kohlensäure dürfte nicht der beste Freund sein zum messen. Aufkochen ist zuviel gesagt, etwas erwärmt (bei 60 Grad gestoppt, damit auch der zu messende Alkohol nicht verfliegt). Ich weiß, kräftig schütteln hätte vermutlich gereicht, jedoch war da ne richtig schöne Schaumbildung entstanden und ich bin einfach sehr ungeduldig.

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 06 Januar 2024 21:59
von tiga
Dann hast du die Hefe umgebracht.
Schnell mit einem Teil vom Met einen neuen Hefestarter ansetzen und damit den Met wiederbeleben.

Warum macht man sowas? Die Messung ist für nichts gut. Ich habe nichtmal ein Vinometer. (Ich hatte mal eins, aber das ist schon seit Jahren weg)
Wichtig ist die Hefe zu pflegen, darum geht es.

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 06 Januar 2024 22:52
von Fruchtweinkeller
Hast du alles erhitzt oder nur eine Probe für die Messung? Besser ist es, das CO2 auszuschütteln.

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 07 Januar 2024 01:05
von motverge
Nur eine kleine Probe (100ml in einen sehr kleinen Desertopf). Nicht den ganzen Ansatz. Kommt das so Missverständlich rüber xD? Dann ein dickes Sorry meinerseits.

Nochmal kurz erklärt, um die Kohlensäure aus der Probe raus zu kriegen, habe ich das ganze kurz auf dem Herd erhitzt, dabei die ganze Zeit auch die Temperatur gemessen (damit kein Alkohol verdampft). Das ganze dann wieder abkühlen lassen und dann mit dem Vinometer ran. Das ich dennoch einen so hohen Alkoholgehalt haben sollte von 10,5% (3 mal geprüft), hat mich dann schon sehr gewundert gehabt und denke, da wird irgendein Messfehler 30 (30cm vom Vinometer entfernt) entstanden sein. Das ganze dann mal nur mit Wasser getestet (0%) und mit einen gekauften Wein (genau den korrekten Gehalt angezeigt) und war daher doch etwas baff. Theoretisch dürfte überhaupt nicht genug Zucker bei den Mengen vorhanden gewesen sein. Leider habe ich natürlich zu dem Zeitpunkt noch keine Oe-Waage gehabt (natürlich kauft man sich erst alles, nachdem man gestartet hat...verdammte Ungeduld).

Für mich wichtig, der Ansatz gärt wieder wunderbar, geschmacklich war die Probe schön sauer und trocken, also alles im grünen Bereich bisher.

Ein PS: Ich kann es mir auch einbilden, aber ich hatte das Gefühl nach der Geschmacksprobe ruckzuck Kopfschmerzen zu bekommen. Bin zwar kein Säufer, aber an Alkoholgehalt dürfte das nicht gelegen haben. Falls es nicht meine Einbildung war, könnte es etwas sein, worüber ich mir wirklich sorgen machen müsste? Bei den Ansätzen von einem Kollegen hatte ich nie das Gefühl gehabt.

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 07 Januar 2024 10:45
von tiga
OK, dann habe ich die wirklich falsch verstanden :)
Vor dem Nachzuckern (oder Nachhonigen ;) ) probieren ist ein guter Weg

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 07 Januar 2024 21:56
von Fruchtweinkeller
Das mit den Kopfschmerzen dürfte Einbildung/Zufall sein.

Re: Auch hier nun mein erster Met (bzw. deren Start)

Verfasst: 10 Januar 2024 00:37
von motverge
10.01.2024 Gärung hat, schon wieder, stark nachgelassen. Geschmackstest sagte, "ich bin sehr sehr trocken". Honigaroma kam aber noch merklich rüber. Vinometer sagt dieses mal 12,5%. Hat also noch ein klein wenig Luft nach oben, was die Umdrehungen betrifft. Daher nun nachgezuckert mit Industriezucker 1KG. Sollte, nach Adam Riese, etwas über 2% Alkohol im Idealfall ausmachen. Selbst wenn nicht, bin ein Zuckermäulchen und mag es sehr lieblich, daher mach ich mir keine Sorgen, ob es nun übertrieben gezuckert ist. Sollte selbst dieser Zucker vollkommen vergoren sein, bevor die Hefe sagt "hab keine Lust mehr", wird nur noch in sehr kleinen Mengen nachgezuckert, bis die Gärung vollkommen stoppt. Aktuell ist Sie wieder gut dabei (trotz Heizungsausfall, was mir das ganze auf 16°C über Nacht abgekühlt hat...). Inzwischen läuft die Heizung wieder, hat wieder wohlwollende 22°C. Meine Frau ist genervt, dass es nun im Esszimmer vor sich hin blubbert und macht sich sorgen, dass unsere Tochter von 5 Jahren nun in der Kita rumerzählt wir wären Schnappsbrenner... . Die einzige Reaktion, die ich von anderen Eltern erwarten würde, wäre, dass die unbedingt was abhaben wollen bei den kleinen Quälgeistern xD. Hat meine Frau nicht lustig gefunden, ich schon.