Cider als Maischegärung?

Deichfermenter
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von Deichfermenter »

moin,

nach meinem ersten cider im letzten jahr möchte ich mich nu an den cider 2011 wagen. als apfel wollte ich ein gemisch aus gravensteiner und boskoop verwenden.

diesmal will ich auch antigel, nährsalz und ne trockenhefe einsetzen, um vielleicht die schleppende gärung und die hartnäkige trübung zu verhindern.

nun noch ne frage, standard war letzt jahr ne saftgärung. macht es sinn, eine maischegärung zu machen, vielleicht gibt das mehr apfelaroma?

was meint ihr?
Hefekunst
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von Hefekunst »

Hallo,

das hatte ich mir auch schon mal ueberlegt. irgendwo hier im Forum steht aber, dass Apfel zu viel Gerbsaeure enthaelt, so dass der Ansatz etwas bitter wird.
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Bedamero
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von Bedamero »

was ist eigentlich genau im cider drinnen? ist das eine mischung aus apfel und noch etwas, oder nur ein anderes wort für apfelwein bzw most?
ist es braun und stinkend, kannst du's trinken,
ist es schwarz wie dreck, schütt es weg...

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fibroin
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von fibroin »

Deichfermenter hat geschrieben:macht es sinn, eine maischegärung zu machen
Bei Kernobst nicht, diese enthalten zu viele Steinzellen, die methanlastig vergären. Sollte man doch lassen. :mrgreen:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Deichfermenter
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von Deichfermenter »

tja, cider, cidre, die begriffe gehen da durcheinander.

ich denk bei cider an ein getränk aus dem englischen oder irischem pub. also ein realtiv alkoholarmes, vielleicht so 5%, getränk. drin ist bei mir der
apfel, hefe, so2, mostfein und zucker für die flaschengärung

maischegärung muss aber generell gehen, bei brennmaischen empfiehlt es "schmickl" sogar für apfel.
da wäre die methanolproblematik ja noch größer... :schlecht:
Hefekunst
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von Hefekunst »

Zum Thema Cider meint die Wikipedia:

Cidre ist die französische Bezeichnung für Apfelwein und wird im deutschen Sprachraum vor allem für die aus Frankreich stammenden moussierenden Apfelweine verwendet. Diese werden aus verschiedenen Apfelsorten vergoren. Ein ähnliches Getränk, das aus einem Gemisch aus Apfel- und Birnensaft vergoren wird, wird Poiré genannt. Das Duden-Fremdwörterbuch nennt auch das Wort Zider, das allerdings kaum verwendet wird.

(...)

Die ursprünglich französische Bezeichnung für das Getränk wird heute auch in Deutschland verwendet. Der Unterschied zum deutschen Apfelwein liegt in der Herstellungsweise. Im Französischen ist Cidre einfach der Begriff für Apfelwein, der hier besprochene Cidre wird unter anderem cidre normand (Cidre aus der Normandie) genannt.
Im Englischen wird das Getränk als Cider bezeichnet, im Spanischen als Sidra. In einigen Gebieten Deutschlands (wie im Saarland und im westlichen Rheinland-Pfalz) wird der Cidre auch als Viez bezeichnet.
In den USA bezeichnet Cider heute ein alkoholfreies Getränk auf der Basis von Apfelsaft, das ebenfalls durch einen Fermentationsprozess entsteht und dort sowohl naturtrüb als auch klar vertrieben wird. Der ebenfalls produzierte Apfelwein wird (ab einem Alkoholgehalt von 0,5 %) als Hard Cider bezeichnet.[1]
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Maischegärung geht natürlich, ist aber nach heutigen Erkenntnissen nicht sinnvoll. So ist es in Vergangenheit natürlich gemacht worden, das greift der Schmickl in seinem Buch auf. Empfehlen tut er es in meiner Auflage nicht direkt. Er lässt aber die Kirschsteine nicht entfernen... :mrgreen:
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Beitrag von Deichfermenter »

in meiner auflage 2 (2003) ist das herstellen eines fruchtbreis und seine vergärung (maische) die standardanleitung. z.b. S. 37;38-39

methanol spielt beim ihm keine große rolle. wobei ich bis heute verwirrt bin, wie das zeugs in den brand kommt.

die fälle in den medien sind wohl auf bewusste zugabe von reinem methanol zurückzuführen - als billiger industriechemikalie, also günstiger als ethanol.

vielleicht sind die vielen berichte auch teil einer gewollten desinformation - finger weg vom eigenbrand... :|
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Fruchtweinkeller
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Cider als Maischegärung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wobei zum Beispiel Calvados auch "richtig" hergestellt einen eher hohen Methanolgehalt hat. Da gilt das sogar als Qualitätsmerkmal (dann musset ja wohl auch echt total aus Äpfeln sein).

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Beitrag von Deichfermenter »

beim schmickl relativiert sich doch der im pektin enthaltene methanol dadurch, dass er empfiehlt, eine hochprozentige maische (20 Vol-%) durch aufzuckern herzustellen. so hat man das ethanol/methanol verhältnis erhöht, oder... :|

bei wikipedia hab ich das gefunden:
"0,1 g Methanol pro kg Körpergewicht sind gefährlich"
in calvados (quelle?)sollen bis zu 2g/L methanol erlaubt sein. bei 70 kg mensch dürfte man 7 g methanol trinken, das wären mehr als drei liter calavdos, respekt, wer das schafft... :D

hab eben noch mal ein bischen gegoogelt, sieht bisher so aus, als wenn beim cider ne saftgärung gemacht wird.

[Dieser Beitrag wurde am 25.10.2011 - 20:19 von Deichfermenter aktualisiert]
matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Deichfermenter hat geschrieben:beim schmickl relativiert sich doch der im pektin enthaltene methanol dadurch, dass er empfiehlt, eine hochprozentige maische (20 Vol-%) durch aufzuckern herzustellen. so hat man das ethanol/methanol verhältnis erhöht, oder...
Zwei Anmerkungen:
Keine mir bekannte Hefe schaftt 20% und das Aufzuckern von Brennmaische ist in Deutschland verboten.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

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Beitrag von Deichfermenter »

a.) turbohefe
b.) der autor ist österreicher
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