Das Fruchtwein-Forum

Hallo zusammen,

ich versuche mich zum ersten Mal an der Weinherstellung. Geplant war 5 L aus gemischten Früchten (40% Johannesb. 40% Erdbeeren 18% Himbeeren 2% Brombeeren, zum Gärstart 750 gr Zucker, Portweinhefe, 15 L Ballon). Dann unterlief mir der Fehler. Statt, wie laut Rezept, auf 5 Liter Wasser aufzufüllen, habe ich mit 5 Liter aufgefüllt. Die waren gerade drin, als ich mich an den Kopf fasste:) Die Gärung lief gut an. Ich habe dann nach 4 Tagen (gestern) noch 750 gr TKFrüchtemischung und 650 gr Zucker zugegeben. Die Gärung ist immer noch gut, im Ballon sind 9 Liter Flüssigkeit und 2 Liter Fruchtfleisch oben drauf. Kann ich damit weitermachen? Vielleicht einen Tischwein mit weniger Alc. als ursprünglich geplant? Ich wollte mit der Nachzuckermethode arbeiten, da mir die Filtersysteme zu teuer sind.

Alles gut. Einfach weiter machen. Du kriegst nur weniger Geschmack als gewünscht. Der Alkohollevel kommt durch den Zucker. Da musst Du dann einfach mehr nehmen.

Ich könnte ja noch Maische hinzufügen um Richtung Mengenverhältnis des Rezepts zu kommen. Dann wird es aber eng im Ballon. Und das gärt jetzt schon 5 Tage. Macht das was? Oder Früchte pressen und nur den Saft?

Wenn Du noch Saft hast, dann kannst den rein tun. Aber Steigraum brauchst Du. Säure musst Du eh noch messen. Mach mal zuerst das..DANACH kannst entscheiden wieviel Saft noch dazu muss. Ich vermute, dass das zuviel an Wasser sich positiv ausgewirkt hat, denn es sind ja nur grobe Schätzungen, sie in dem Rezept sind. Gerade Johannisbeeren können in der Säure extrem variieren.

Ok, danke. Ich mach da mal so. Eine Wissenschaft für sich:)

Hast Du das Acidometer Set? Sonst geht das natürlich nicht. Gibt es günstig bei Am..on. brauchst Du bei dem Rezept wirklich

Hab ich da

Solange das Volumen frühzeitig erhöht wird sollte es wenig Probleme geben. Aber bitte nicht vergessen: Dann auch die Nährsalzmenge sofort anpassen.

Ich habe, nachdem die Gärung kräftig nachlies und bevor ich den letzten Post gelesen hatte, abgepresst.
Säuremessung erst 9%. Da war doch was! Kräftig durchgerührt und erst mal setzen lassen, dann waren es 8,4%. Die Alkoholmessung gestaltete sich schwierig. Beim 5. Versuch mit dem Vinometer glaube ich ca. 12% gesehen zu haben. Geschmack ist sauer, wenig fruchtig und Restsüße habe ich kaum wahrgenommen. Das war aber die Premiere bzgl. Geschmacksprobe.
Kann ich jetzt "normal" laut Anleitung Saftgärung weitermachen?

Gib mal ein wenig Zucker in eine Probe mit dem Wein. Wenn er dann für Dich okay schmeckt, mache einfach weiter. Über 8g Säure wäre für mich zuviel, ich würde auf 7-7,5 g verdünnen. Das musst du aber selber entscheiden, wenn dein Magen nicht empfindlich ist und es Dir so schmeckt kann der Säuregehalt auch so bleiben.
Wenn der Wein noch Hefe enthält (wie bei Dir) kann der Hefegeschmack das fruchtige komplett überdecken, das wird sich dann aber spätestens während der Klärung ändern und es wird deutlich besser schmecken.
Weitermachen würde ich mit ca.10g Zucker je Liter und sobald die Gärung deutlich nachlässt probieren, wenn es wieder sehr sauer/bitter schmeckt das Ganze wiederholen. Aber das Kapitel mit der Nachzuckermethode hast Du ja sicher gelesen .
Grüße

Nach mir schier endlos vorkommenden Nachzuckerungsdurchgängen hatte die Hefe endlich Ruhe gegeben. Ich hatte noch mit wenig saurem Fruchtsaft verdünnt. Heute dann in Flaschen abgezogen. Süße/Säure fand ich ausgewogen. Alk. bei ca. 15%. Geschmack sehr dezent. Körper sogut wie nicht vorhanden. Mal sehen, wie sich der Wein in den Flaschen entwickelt.
Was ich gelernt habe: Das Handling. Beim nächsten Mal konzentrierter Arbeiten:) Das Zuckermanagement muss besser werden. Der nächste Versuch erfolgt mit gekauftem Fruchtsaft. Da versuche ich mal die Zuckersache besser zu planen.

Danke für die Unterstützung!

rowabo hat geschrieben: ↑13 Oktober 2017 17:40 Nach mir schier endlos vorkommenden Nachzuckerungsdurchgängen hatte die Hefe endlich Ruhe gegeben. Ich hatte noch mit wenig saurem Fruchtsaft verdünnt....

Zu welchem Zeitpunkt hast du den Fruchtsaft hinzugefügt? Nachdem die Hefe Ruhe gegeben hat, oder davor?