Ein kurzes Lob an Trockenhefe
Verfasst: 20 Februar 2016 13:41
Grüßt euch!
Habe vor einigen Monaten nun endlich wieder angefangen Fruchtwein zu machen und anstelle der damals verwendeten Flüssighefe habe ich nun, als ich sowieso dabei war mein Equipment aufzubessern, direkt mal Trockenhefe (Sherry) mitbestellt. Um wieder in die Weinmachung rein zu kommen habe ich dann erstmal einen sehr einfachen Apfel-Dessertwein angesetzt (Mit Nachzuckermethode)...Im Gegensatz zur Flüssighefe, bei welcher ich immer einen Gärstarter machen musste, der dann mit viel Glück nach 2-3 Tagen das gären anfing, habe ich die Trockenhefe einfach kurz in wenigen mL des Fruchtsaftes gelöst und dann nach einer halben Stunde, bei der diese schon anfing zu gären, in den Ansatz gegeben. Der Wein hat daraufhin auch nach wenigen Stunden bereits merklich das Gären angefangen. Nach wenigen Wochen war ich wirklich verblüfft: Ein sooo klares Gärende habe ich noch NIE erlebt. Meine damaligen Flüssighefen haben sich meistens am Ende noch 1-2 Monate Zeit gelassen und so vor sich hin gedillert. Die Trockenhefe hat immer bisschen weniger gegärt und von einem Tag auf den nächsten (trotz Restzucker) war nicht mal mehr Druck beim Schüttteln des Weines festzustellen
Mein zweiter Wein, in Ermangelung anderer Früchte, war dann ein Kiwi-Himbeer-Wein aus frischen Kiwis und gefrorenen Himbeeren. Nachdem die Maische abgepresst war, habe ich die Säure gemessen und musste die 11 Liter dann auf 13,5 Liter mit Zuckerwasser aufstocken. Hatte natürlich erstmal Angst ob das ganze denn wieder vernünftig weiter gärt, weil meine Flüssighefen mir damals bei solchen Aktionen gern mal Probleme bereiteten. Dieses mal aber und auch das hatte ich noch nie erlebt: Man konnte förmlich merken wie der Sauerstoffkontakt die Hefe richtig revitalisiert hat. Der Ansatz gärte nach wenigen Stunden sogar noch stärker als davor, so dass man auf einen halben Meter Entfernung schon wie bei einer Mineralwasserflasche mit Kohlensäure das Gas perlen hören konnte...Ich schätze auch bei diesem Wein nicht, dass er noch lange dauern wird.
Also an alle die sich überlegen was sie denn für eine Hefe verwenden sollen und ob der Unterschied zwischen Flüssighefe und Trockenhefe wirklich so groß ist: Ja ist er! Quält euch nichtmehr weiter mit Flüssighefen rum und probiert einmal eine Trockenhefe. Ihr werdet nie wieder eine Flüssighefe anrühren wollen!
Entschuldigt den langen Roman, aber das musste ich dann doch mal los werden.
Verblüffte Grüße
Der Förster
Habe vor einigen Monaten nun endlich wieder angefangen Fruchtwein zu machen und anstelle der damals verwendeten Flüssighefe habe ich nun, als ich sowieso dabei war mein Equipment aufzubessern, direkt mal Trockenhefe (Sherry) mitbestellt. Um wieder in die Weinmachung rein zu kommen habe ich dann erstmal einen sehr einfachen Apfel-Dessertwein angesetzt (Mit Nachzuckermethode)...Im Gegensatz zur Flüssighefe, bei welcher ich immer einen Gärstarter machen musste, der dann mit viel Glück nach 2-3 Tagen das gären anfing, habe ich die Trockenhefe einfach kurz in wenigen mL des Fruchtsaftes gelöst und dann nach einer halben Stunde, bei der diese schon anfing zu gären, in den Ansatz gegeben. Der Wein hat daraufhin auch nach wenigen Stunden bereits merklich das Gären angefangen. Nach wenigen Wochen war ich wirklich verblüfft: Ein sooo klares Gärende habe ich noch NIE erlebt. Meine damaligen Flüssighefen haben sich meistens am Ende noch 1-2 Monate Zeit gelassen und so vor sich hin gedillert. Die Trockenhefe hat immer bisschen weniger gegärt und von einem Tag auf den nächsten (trotz Restzucker) war nicht mal mehr Druck beim Schüttteln des Weines festzustellen
Mein zweiter Wein, in Ermangelung anderer Früchte, war dann ein Kiwi-Himbeer-Wein aus frischen Kiwis und gefrorenen Himbeeren. Nachdem die Maische abgepresst war, habe ich die Säure gemessen und musste die 11 Liter dann auf 13,5 Liter mit Zuckerwasser aufstocken. Hatte natürlich erstmal Angst ob das ganze denn wieder vernünftig weiter gärt, weil meine Flüssighefen mir damals bei solchen Aktionen gern mal Probleme bereiteten. Dieses mal aber und auch das hatte ich noch nie erlebt: Man konnte förmlich merken wie der Sauerstoffkontakt die Hefe richtig revitalisiert hat. Der Ansatz gärte nach wenigen Stunden sogar noch stärker als davor, so dass man auf einen halben Meter Entfernung schon wie bei einer Mineralwasserflasche mit Kohlensäure das Gas perlen hören konnte...Ich schätze auch bei diesem Wein nicht, dass er noch lange dauern wird.
Also an alle die sich überlegen was sie denn für eine Hefe verwenden sollen und ob der Unterschied zwischen Flüssighefe und Trockenhefe wirklich so groß ist: Ja ist er! Quält euch nichtmehr weiter mit Flüssighefen rum und probiert einmal eine Trockenhefe. Ihr werdet nie wieder eine Flüssighefe anrühren wollen!
Entschuldigt den langen Roman, aber das musste ich dann doch mal los werden.
Verblüffte Grüße
Der Förster