DerGeneral hat geschrieben:eine Restsüße wird hoffentlich nicht vorhanden sein
Wird sie natürlich! Bierwürze enthält auch unvergärbare Zucker und Dextrine (kurze Stärkeketten). Das ist die normale Restsüße von Bier, ohne die es auch nicht wie Bier schmeckt. Bist du dann beim Wein auch von der "Staubfraktion"? Im Normalfall haben Bier und Wein Restsüße.
Beim Bier wird die aber technologisch anders erreicht, jedenfalls traditionellerweise. Halt über die unvergärbaren Zucker, indem man steuert wieviel davon im eigentlichen Brauprozess (vor der Gärung) entsteht.
Ich hatte gedacht du wolltest die Restsüße erhöhen weil du die Nachzuckermethode verwendest. Also die immer vorhandene Restsüße aus
unvergärbaren Zuckern durch eine aus vergärbarem Zucker ergänzen.
Aber wie es scheint hast du das nur wegen Zuckerhemmung gemacht.
Dann ist alles einfach und du machst halt eine Nachgärung in der Flasche gemäß
diesem Rechner hier. Ich nehme dazu die doppelte Wasser- ggü. berechneter Zuckermasse, koche das Wasser kurz auf und rühre dann den Zucker per Schneebesen ein. Die Zuckerlösung wird in den Abfülleimer (wo das Röhrchen dran ist) vorgelegt, das Getränk draufgeschlaucht und am Ende aber nochmal umgerührt. Dann normal abfüllen. Trockener Zucker in die einzelnen Flaschen ist auch gangbar, aber schwierig, man sollte zu zweit sein. Es führt zum Mentos-Effekt, starke Schaumentwicklung durch das CO2, das schon als Sättigungsmenge bei Umgebungsdruck+Temperatur drin ist.
DerGeneral hat geschrieben:die Idee mit dem abziehen von der Hefe und dann in Flaschen abzufüllen ist mir heute auch gekommen.
Da ja mit Sicherheit nach dem Abziehen noch ein paar Hefezellen herum schwirren, werde ich das ganze in Bügelflaschen abfüllen ein paar Krümel Zucker dazu geben.
Versuchs, wird lustig. Gibt einen schönen Schaumvulkan
Zumindest bei unserem, wo das Gewinde nicht perfekt dicht schließt. Habs schon mal auf blöd probiert.
Zwangscarbonisieren tut man wenn dann in einem Druckfass. Hast du keins, wirst du Flaschengärung machen müssen (s.o.). Ist auch völlig ok, man sollte nur einen Finger breit in der Flasche lassen, am Schluss kommts hefig. Schenkt man sich Teilmengen ein, sehr vorsichtig zurückkippen in die Vertikale. Das ist halt der Nachteil am Endergebnis.
Schade dass unser hiesiger Bierexperte nicht mehr aktiv ist.
Das bin dann offenbar nicht ich, hab ja oben schon gepostet. Stimmt auch, bin kein Experte.
Hier gärt grad was was dann auch wieder dokumentiert wird. Hat mit *Horrormusik* Trauben zu tun.
Was die Gummis bei Bügelflaschen angeht, hab ich beobachtet dass sie extrem verschieden dicht ist. (beim Transport von Bier in Auto oder Fahrradtasche) Der eine ist älter und ausgehärtet, der andere frisch und sitzt perfekt. Ich denk die eine Flasche wird eher pfeifen+blubbern, die andere explodieren, ganz unvorhersagbar.
"ein paar Krümel Zucker" pro Flasche ist eine gefährliche Idee, vor der man unbedarfte Mitleser warnen muss. Wir reden hier von einem Druckbehälter, der spröde und scharfkantig berstet. Das muss schon richtig berechnet und abgemessen sein. Oder durchmischt, im Falle dieses Vorlegens im Gesamtvolumen.
Ach ja wieviel CO2: 5g/l ist normal für deutsche Gerstenbiere, ich würd 7-8 g/l empfehlen wie typisch für Weizen. Bei nem extremen Starkbier wo man sich wenig einschenkt und es langsam trinkt heißt das, dass es nicht so schnell schal wird im Glas. Treibs aber mit der Nachzuckermethode nicht zu weit, dass die Nachgärung noch durchgärt.