Rahbarberwein

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Josef
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Rahbarberwein

Beitrag von Josef »

Wer hat schon mal die Oxalsäure bei Rahbarberwein ausgefällt?

Ich habe 7 Liter Rahbarberwein, die Gärung ist abgeschlossen. Nun wollte ich die Oxalsäure ausfällen

Auf der HP steht:
Sie messen einen Wert von 10 g/l Gesamtsäure. Diese setzt sich aus etwa 5 g Oxalsäure und 5 g Apfelsäure (jeweils bezogen auf Weinsäure!) zusammen. In den 4 l Saft sind also 5 g x 4 l = 20 g Oxalsäure enthalten. Diese Menge können Sie mit 20 x 0,67 = 13,4 g Calciumcarbonat ausfällen.
Übertragen auf meinen Wein heißt das:
4,5 g/l Gesamtsäure =2,25g Oxalsäure und 2,25g Apfelsäure
In den 7 Litern Wein sind also 2,25 x 7 l = 15,75 Oxalsäure enthalten diese Menge habe ich versucht mit 15,75 x 0,67 = 10,6 g Calciumcarbonat auszufällen.

Das ganze war vor 2 Tagen.
Geschäumt hat die Sache nicht. Richtig eingerührt habe ich alles. Die 7 Liter konnte ich in einem 20ger Ballon gut mischen, sah auch gut aus, keine Klumpen oder sonst was. Der Kalk hatte sich gut wieder abgesetzt, so habe ich heute abgezogen und die Säure erneut gemessen.
Leider keine Veränderung, immer noch 4,5g/l :hmm: Was habe ich falsch gemacht? oder gibt es irgendwo einen dummen Denk.- oder Rechenfehler???

Calciumcarbonat war dieses:

http://www.hbs24.de/contents/de/p112_we ... hbs24.html
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fibroin
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von fibroin »

Grundsätzlich, ich habe schon mal Oxalsäure ausgefällt, aber vor der Gärung, ich habe den Rhabarbersaft gewonnen und behandelt. Dann erst vergoren. Ich konnte damals einen Säurerückgang feststellen.
Vielleicht hatte dein Grundsoff Rhabarber keine oder noch wenig Oxalsäure. Wo nichts ist fällt nichts aus. War der Rhabarber sehr jung geerntet?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das müsste eigentlich heftig schäumen. Und das sich der Säuregehalt nicht verändert hat klingt sehr verdächtig. Ketzerische Frage: Ist das gar kein Kalk?

Mach dir doch mal eine Lösung mit zB 10 g/L Zitronensäure, miss die Säure und gib dann deinen "Kalk" dazu. Wenn sich dann wieder nichts tut.... :hmm:
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420
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von 420 »

Hallo Josef,

die Oxalsäure habe ich schon einmal in einem fertigen Wein ausgefällt. Es war .. verdammt lang her. :) :)

Damals habe ich Vorversuche gestartet. Es waren 20 Liter Wein, der bearbeitet werden musste.

Ergebnis war:
Antigel 21,5 ml,
Kieselsol 43 ml und
Gelantine 90

Da habe ich mich strikt nach dem Kitzinger gehalten und auch die Vorversuche danach ausgerichtet.

Viel Spaß dabei. Ich muss es nicht unbedingt noch einmal machen.

Grüße
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Josef
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von Josef »

Was du gemacht hast ist eine Schönung und keine Säureausfällung.

Den Kalk werde ich mal mit Zitronensäure testen, das ist eine gute Idee. Nach Weihnachten werde ich berichten.
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420
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von 420 »

Entschuldigung, du hast natürlich recht. War eine Schönung. Gefällt habe ich nur einmal beim Rotwein. Nichts für Ungut.
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Josef
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von Josef »

So dämlich kann man doch nicht sein. :evil: :evil: :evil:

Beim testen des Kalks mit Zitronensäure merkte ich den Fehler.
Anstatt 10,6g in den Wein zu geben waren es nur 1,6g. :oops: :oops: :oops:

So kann es gehen wenn man zu blöd ist eine Waage abzulesen. ?-|

Die Säure ist jetzt wie gewollt ausgefallen, aber geschäumt hat er beim zugeben nur sehr schwach. :hmm:
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Fruchtweinkeller
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Naja, langsam oder schnell, das ist ja alles ein wenig relativ und hängt auch davon ab wie fein der Kalk ist. Zumindest verhält es sich jetzt so wie es soll, das klingt gut.
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Zauberlehrling
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von Zauberlehrling »

also laut Kitzinger ist es absolut ungefährlich, wenn man 20 Ltr. Rhabarberwein innerhalb 6 Monaten drinkt. ( ohne die Oxalsäure auszuwaschen ).
Zumal diese Säure auch in anderen Lebensmittel enthalten ist, wie z.B. in roter Beete, Spinat und Sellerie.
Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, die Oxalsäure im vergorenen Wein auszuwaschen, aber Hauptsache das Getränk schmeckt.

Grüße:
Roland
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Fruchtweinkeller
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Re: Rahbarberwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

...siehe auch Rezept auf der HP...

Klugscheißermodus an:
Die Säure wird nicht "ausgewaschen" sondern "ausgefällt".
Klugscheißermodus aus.

Unabhängig vom gesundheitlichen Aspekt: Mit Fällung schmeckt mir Rhabarberwein nicht wirklich. Ohne Fällung finde ich ihn zum Weglaufen :mrgreen:
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HeiWu
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Re: Rhabarberwein

Beitrag von HeiWu »

Hallo, ich bin neu hier, lese schon eine ganze Zeit mit. Zum Thema Rhabarberwein: um meinen Rhabarber, der hier in der Kleingartenanlage üppig wächst,zu retten, aber immer wieder zweibeinigen Schädlingen zum Opfer fällt, habe ich etwa vier Kilo geerntet, einen Saft daraus gekocht, den ich mit etwa 3,5 Kilo Zucker, Hefenährsalz, Kaltgärhefe,(die hatte ich noch vom letzten Winter,,sehr triebstark, passt nicht zur Jahreszeit, geschenkt) zu einem zehn-Liter-Ansatz verarbeitet habe. Es blubbert (und schäumt, danke für die Warnung, @Fruchtweinexperte) ordentlich. Nun zur Frage: Oxalsäure ist ja durchaus ein ernst zu nehmendes Thema. Da mir die Säure geschmacklich insgesamt gefällt, wollte ich nicht blind einfach Calciumcarbonat in den Ansatz kippen. Jetzt hab ich Folgendes getan: etwa 7 Gramm Calciumcarbonat in 200 ml Wasser aufgerührt, und dann schrittweise Zitronensäure zugegeben, bis so gerade eine klare Lösung enstand. Das Zeug will ich jetzt in den Ansatz geben, in der Erwartung, dass sich das Calcium mit der O-Säure ausfällt, und dafür die Z-Säure freigibt, die mir den Wein sauer hält. Ist das vernünftig, oder habe ich da einen Denkfehler drin?
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