Zuckermaische

BlackWine
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Beitrag von BlackWine »

18% sind mit Backhefe denke ich absolut unrealistisch. Hast du das Vinometer mal mit einer definierten Lösung (Spiritus+Wasser) getestet?

Der Zucker hätte maximal für 15%vol gerreicht. 18% sind von daher schon recht utopisch.

[Dieser Beitrag wurde am 06.04.2006 - 11:30 von BlackWine aktualisiert]
seifenkuenstler
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Beitrag von seifenkuenstler »

BlackWine hat geschrieben:18% sind mit Backhefe denke ich absulut unrealistisch. Hast du das Vinometer mal mit einer definierten Lösung (Spiritus+Wasser) getestet?
Hätte ich auch gedacht (und noch denke ich so). Jedoch habe ich einen Bekannten, der auch steif und fest behauptet, dass seine Obstweine alle 18% erreichtn - mit Kathi-Backhefe.

Bevor ich mich mit ihm auf noch eine Diskussion einlasse, werde ich einfach selber eine Zuckermaische mit dem Zeug herstellen. Bisher habe ich wirklich nur max. 15% mit Portweintrockenhefe erzielt, und ich erwarte nicht, dass er Recht hat. Schauen wir aber mal...

Grüße,

seifenkuenstler
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Pompf
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Beitrag von Pompf »

@Maddin:

Hattest Du eigentlich Hefenahrung zugegeben?
Wenn nicht ist es noch erstaunlicher, daß die Hefe
so lange durchgehalten hat. Da die Brühe nicht mehr süß schmeckt, hat die Hefe wohl wirklich den kompletten Zucker vergoren.
Ist vielleicht in Backhefe schon Hefenahrung enthalten?
Sinn würde es machen.

Gruß

Pompf
Maddin
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Beitrag von Maddin »

@ Pompf
also Nährsalz u. Ä. hab ich nich mit reingetan. einfach zucker, wasser und hefe.


@ den ganzen rest :P

dass das zeug 18% habe ich bereits selber wie oben beschrieben angezweifelt, da ich gemerkt habe dass nur nen paar Grad Temperaturunterschied ne Menge ausmachen können. Dass es weniger sind ist auf jeden Fall klar, aber trotzdem gings mir um das Prinzip.

Zur Methanolfrage:
Theoretisch sollte doch bei sowas überhaupt kein Methanol entstehen oder? Aus den Weinforen kommt doch immer der Spruch, dass das nur über Pektin geht und da ich mit soweit ich weiß, reinen Zucker gearbeitet habe...

Und zu dem Methanol im Vorlauf: ich hab nich behauptet dass ich Methanol über den vorlauf rausdestillieren will ;) nur dass ich fuselöle und die anderen stoffe mit rauskriegen will :P (und selbst das hab ich nichma so gesagt ;) )
Pompf
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Beitrag von Pompf »

Wo gibt's denn diese sensationelle Kathi Hefe?
Hier gibt's leider nur Öttker und Ruf.
Kathi ist ein Ostprodukt, oder?
Weiß jemand, wo's die im Westen gibt?

Gruß
Pompf
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Oh nein, jetzt nicht im Brennthread mit Methanol produzierender Backhefe anfangen und dann trennen wir das hinterher im Vorlauf ab. Bitte nicht!

Gruß Birgit
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BlackWine
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Beitrag von BlackWine »

Wenn es noch mehr Leute gibt, die behaupten mit dieser sensationellen Backhefe um die 18% zu erreichen, dann steigt die Glaubwürdigkeit. Ich meine gut warum auch nicht. Andere spezielle Heferassen sollen ja auch die 18% schaffen, obwohl z.B. bei der Bioferm Killer hat der Harsteller die Angabe von 18% auf 16% reduziert (auch wenn mein Wikingerblut bereits bei 17% ist). Evtl. ist es eine spezielle Heferasse, deren Eignung zur Weinbereitung noch niemand untersucht hat. Viel CO2 in kurzer Zeit bedeutet ja eigentlich auch viel Ethanol in kurzer Zeit. Wenn dann noch die Alkoholtolleranz recht hoch ist, warum nicht.

Würde mich auch mal interessieren, wo es die Hefe gibt. Wie sagt man so schön, Versuch macht Kluch :D . Mal ein Testansatz kostet ja nicht die Welt.

Etwas OT, aber mit Portwein-Flüssighefe hat mein Bananenwein laut überprüften Vinometer fast 17%. Die restlichen, mit dem gleichen Stamm angesetzten haben alle so um die 15%.
Pompf
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Beitrag von Pompf »

Ich hab keinen Brenner und auch nicht vor damit anzufangen. Interessiert mich eher wissenschaftlich, wieviel Alk man mit Backhefe machen kann. Ist denn überhaupt sicher, daß Backhefe mehr Methanol produziert als Brennhefe oder Weinhefe, auch wenn sie nur in Zuckerlösung angesetzt wird?

Meine Vermutung ist übrigens, daß es bei obigem Ansatz nur deshalb funktioniert hat, weil eigentlich viel zuviel Hefe verwendet wurde. Trockenhefe besteht ja zum größten Teil aus toten Hefezellen. Die könnten dann den lebenden und neu gebildeten als Nahrung gedient haben, ähnlich wie Heferinde.
Das läßt auch die Schnellmet-Rezepte, die mit Unmengen von Hefe arbeiten, in einem neuen Licht erscheinen.
Schreberpeter hat ja auch durch Zugabe toter Hefe die Gärung seiner Zuckermaische wieder in Gang gebracht.

Sobald meine Brouwland Bestellung endlich eingetroffen ist, werde ich mal mit verschiedenen Ansätzen experimentieren, das interessiert mich jetzt.

Gruß
Pompf.

p.s. Die Kathi Hefe gibt es direkt im Shop des Herstellers. www.kathi.de.
Wegen der Versandkosten aber nicht wirklich interessant, es sei denn man bestellt direkt 'n Kilo davon. Vielleicht gibt's die ja auch irgendwo im Laden.

[Dieser Beitrag wurde am 06.04.2006 - 11:57 von Pompf aktualisiert]
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hatten wir alles schon ;)

Testwein mit 18% -19% zugeschickt bekommen, war mit viel toter Bierhefe bereitet worden als "Nahrungsquelle". Nach dem Filtern hatte die klare Probe dann um die 14%.

Ich hab von unseren hochprozentigsten Weinen Proben mit der Weinwaage gemessen und verdampft und damit kontrolliert. Das höchste war 14,8 %.
Ich mach jetzt schon eine unglaublich lange Zeit Wein, ich hab eigentlich schon alle Wundermittel und Wunderhefen ausprobiert, ich schmeiß in jeden Ansatz eine extrem hohe Zahl von nachweislich lebenden Hefezellen, ich arbeite mit Heferinde und allem was Du dir nur vorstellen kannst. Ich hab schon Ansätze auf dem Magnetrührer gemacht usw. Wir hatten noch keinen Wein über 15%. Wenn wir einen hätten, dann würde er sofort in die Probendestillation und ins staatlich anerkannte Weinlabor wandern.

Aber vielleicht lernt man ja nicht aus, ich werde gleich mal Kathi Hefe ordern und dann mal eine Zuckermaische auf dem Magnetrührer ansetzen ;)

Gruß Birgit
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wieviel Trockenhefe setzt ihr denn ein? Tote Trockenhefe ist natürlich ein idealer Nährboden für die überlebenden Hefezellen.
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Pompf
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Beitrag von Pompf »

Was war denn die stärkste Zuckermaische, die Du gemessen hast?

Gruß
Pompf

[Dieser Beitrag wurde am 06.04.2006 - 13:04 von Pompf aktualisiert]
Pompf
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Beitrag von Pompf »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Wieviel Trockenhefe setzt ihr denn ein? Tote Trockenhefe ist natürlich ein idealer Nährboden für die überlebenden Hefezellen.
Maddin's Ansatz war eine Tüte Backhefe (7g) auf einen Liter Wasser.
Meine Starter hatten sogar nur einen halben Liter (trüber Apfelsaft aus dem Tetrapack).
Da eine 7g Tüte Weinhefe für 25 Liter Wein reichen soll, wäre dies also eine 25-50 fache Überdosierung.
Wobei das natürlich Quatsch ist, denn auch wenig Hefe erreicht irgendwann die gleiche Population im Ansatz, sie braucht halt nur etwas länger.
Aber hier gings ja um den Anteil toter Hefezellen als Nahrung.
So betrachtet, ist Trockenhefe bereits eine Mischung aus Hefe und Hefenahrung, insofern sollte man da an der Menge nicht sparen.
Kann man eigentlich auch getrocknete Bierhefe (aus der Drogerie) als Hefenahrung verwenden?
(Wobei da wohl nicht ganz sicher ist, daß sie tatsächlich tot ist).

Gruß
Pompf
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