Granatapfelwein

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Catwiesel
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Beitrag von Catwiesel »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:(Schäuem beim Einfüllen deutet auf eine CO2-Übersättigung hin. Dann würde ich auch keine großartige Balsenbildung mehr erwarten, das "CO2-Reservoir" muss wegen des rasch ausgetretenen Gases erst wieder "aufgefüllt" werden.)Achte deshalb nicht so sehr auf die Gasbildung sondern eher auf die Zuckerstabilität.
Das ist so schön und knapp und bündig, das wäre vielleicht perfekt für die HP. Mehrfach. in Fett. Schriftgrösse 150 :)

[Dieser Beitrag wurde am 15.12.2007 - 23:03 von catwiesel aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Aber nur ohne Rechtschreibfehler :-x
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Da die Anzahl der Blasen eh relativ zur gärenden Menge ist habe ich das Blasenzählen aufgegeben. Allerdings höre ich es gerne und zweitens ist es eine der wenigen Möglichkeiten die Dynamik der Gärung zu beschreiben. Eigentlich meint man ja CO2 Bildung - auch ohne Blubb am Wasserstand im Gärspund erkennbar. Aber Blubb hört sich einfach besser an.

Hier jedenfalls blubbt es wieder, d.h. es bildet sich CO2. Die Hefe hatte also genug Reserven und jetzt ist wieder genug CO2 im Wein (knapp 9 Stunden später). Auf dem Boden sammelt sich zwar Hefe an, aber die oberste Schicht ist nicht klar. Daher vermute ich es war knapper Zucker und kein Gärende.
FWK hat geschrieben:Achte deshalb nicht so sehr auf die Gasbildung sondern eher auf die Zuckerstabilität
:| Das glaube ich Dir gerne, aber ob es heute weniger süß als letzte Woche schmeckte ... Die Unterschiede sind so gering und eine Woche so lang. Dazwischen liegen so viele Plätzchen. Das sind die Stellen, wo mir die Erfahrung fehlt. Ich hoffe das kommt noch.

Allerdings habe ich das Verhalten gegen Ende der Gärung jetzt zweimal gesehen. Die Hefe setzt sich unten ab und oben bildet sich eine klare Schicht. Trotz täglichen Schütteln stellt sich diese Situation immer schneller ein. Wenn es nicht am Zucker liegt, die Vinometer-Schätzung stimmt, keine Blubbs mehr zu erkennen sind, dann betrachte ich das als Gärende. Meine Granate ist noch nicht ganz so weit.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das Absetzten des Trubs geschieht durch

- verminderte Gasbildung (fehlende Durchmischung)

- Verringerter Auftrieb im durchgegorenen Saft (Zucker erhöht die Dichte und damit den Auftrieb, Alkohol verringert Dichte und Auftrieb)

Die Bildung eines Bodensatzes ist ein wichtiges Indiz für eine herabgesetzte Gäraktivität. Aber es kann durch die Nähe zur Alkoholtoleranzgrenze oder durch eine andere "Gärstockung" bedingt sein. In letztem Fall könnte man sich eine Nachgärung einfangen. Um zwischen beiden Fällen unterscheiden zu können sollte die Restsüße als Kriterium hinzuziehen. Mit ein wenig Übung passt das schon.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Aktueller Stand:

Er hört immer noch nicht auf zu gären :schlecht:

Ich messe immer noch zwischen 14 und 15 Vinometern, Zucker ist noch vorhanden. Wenn man die Mostkappe vorsichtig lupft, findet ein Duckausgleich statt, das Wasser im Gärspund ist in Waage. So kann ich feststellen, dass immer noch CO2 entsteht, ich vermute es würde für einen Blubb pro Stunde reichen, aber das warte ich nicht ab. Schaum sehe ich schon lange keinen mehr, bis auf die obersten zwei Millimeter kann ich auch nicht von Klärung sprechen.

Einzig der Geschmack variiert, er entwickelt so etwas wie Character, schmeckt also nicht mehr nur noch nach Alkohol, Hefe und evtl. Zucker.

Also bleibt er noch stehen. Den MiniJet bei E-Bay hatte ich ja verpennt, der ging für 159€ weg. Also gären bis zum bitteren(?) Ende.

Mein Boskoop Desert-Apfel wird langsam richtig lecker. Auch er gärt wieder fleißig vor sich hin, nachdem der Keller mit 13°C doch ziemlich gebremst hatte.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Stand vom 20.Januar: 14 Vinometer, fast kein Zucker mehr.

Ich habe 50g Zucker nachgegeben. Er wird jetzt morgens und abends aufgeschüttelt, das blubbt jedesmal ganz doll, es treibt ein tolles Aroma mit aus. Hoffentlich bleibt noch etwas im Wein.

Ansonsten wird es noch ein Volkswein, der gärt und gärt und gärt und gärt und gärt ....
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Stand 26.Januar:

Jedes Schütteln läßt es ordentlich blubbern, das sind keine CO2 Reste im Bodensatz, er gärt immer noch. 15% Alkohol, staubtrocken, also habe ich noch mal 50g Zucker nachgegeben.

Fast mich fasziniert ist, dass er praktisch überhaupt nicht schäumt. Gut, ich habe großzügig Zymex (Anti-Gel) hinzugegeben, aber jeden Schaumansatz den ich durch Schütteln hinbekomme ist in Sekunden wieder weg.

Wie sieht das mit Trübstoffen aus, die helfen ja beim Gären, der geriebene Apfel ist das Stichwort. Auch wenn meine Granate trüb ist, sind es die falschen Trübstoffe, dass sich das CO2 nicht daransetzen kann? Gibt es so etwas überhaupt?
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Beitrag von fibroin »

Du hast jetzt ein schwarzes Loch. Das verträgt jede Menge Zucker ohne erkennbare Wirkung. Die unsichtbare Wirkung wird sein, dass die Hefen Bodensatz bilden. So können die leben ohne weitere Alkohlerhöhung. Das scheinen schlaue Bürschchen zu sein.

Wenn sich bei mir die Hefen solche Spielchen erlaubten, dann habe ich aufgehört mit Zuckern, geschwefelt und nach einer Woche abgezogen. Nach einer gewissen Ruhezeit kam dann der Sterilfilter zum Zuge. Alles kann man sich nicht gefallen lassen! :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Zum Granatapafelwein haben wir natürlich keine Erfahrungswerte, aber es gibt durchaus "falsche" Trübstoffe. Rhabarberwein ist so ein Fall, der kann sehr trüb sein, und trotzdem kann er heftig aufschäumen. Das geschieht besonders gern beim Nachzuckern, und es ist eine riesige Sauerei, wenn der Schaum die noch nicht gelösten Zuckerkristalle wieder aus den Ballon befördert :schlecht:
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

@FWK, die 50g Zucker habe tatsächlich für eine Sekunde so etwas wie Schaum erkennen lassen ?-|
Aber zu mindest hat es nicht rumgesaut :D

@fibroin, den Bodensatz habe ich schon im roten Loch, den schüttel ich mindestens zwei Mal täglich auf. Und einen Filter habe ich immer noch nicht :(
Hefe war übrigens Beaujolais
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Beitrag von JasonOgg »

Er scheint tatsächlich zu wenig Zucker gehabt zu haben, im Moment gärt er verhältnismäßig kräftig. Ich höre immer so ab und an das Klacken des Gärspundes.

Ich vermute, dass er erst verhungert ist, dann erst durch die zweifache Zugabe von Zucker wieder hochgepäppelt wurde und sich jetzt in "normalen" Bahnen bewegt, was immer das sein mag.

Wieviel Prozente schafft Beaujolais-Hefe? Die 15 Vinometer sind ausnahmsweise mal ziemlich dicht an 15%, ich habe mit einem 14% Rotwein! die Gegenprobe gemacht.
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Beitrag von wok »

Das wissen nur die Hefen . ?-|


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