Hallo zusammen,
Heute habe ich wie angekündigt eine kleine Versuchsreihe gemacht.
Versuchsopfer: Rote Johannisbeere in stürmischer Gärung, welche daher mit CO2 gesättigt sein sollte.
Ziel: Säureeinfluss des gelösten CO2 in Abhängigkeit der Zeit, welche man die Probe mit dem Mixer bearbeitet.
Aufbau/Ablauf: Habe 100ml entnommen, welche ich zwecks Abtötung der Hefen auf knapp 50°C erhitzt habe. Während der Versuchsreihe wollte ich eine CO2 Nachproduktion verhindern, wenn die teilweise ausgeschlagenen Proben auf die Analyse warten. Anschließend habe ich die Probe mit dem Aufschäumer bearbeitet und nach 30, 60, 120 und 300 Sekunden 10 ml entnommen. Als ich alle nebeneinander hatte, habe ich titriert.
Ergebnis:
- 300 Sek = 8,2g (bestimmt ein Messfehler, da ich schon faul wurde)
Na toll.. Anscheinend ist die Kohlensäure schon durch das Erhitzen weitestgehend abgeschwirrt, was man aber vielleicht schon als gutes
Zwischenergebnis werten kann, bzw. als mögliche Methode, wenn man gerade keinen Aufschäumer zur Hand hat.
Zweiter Versuch: Diesmal habe ich 10ml direkt aus dem Ballon entnommen und sofort titriert. Ergebnis: 10,75g - also ca. 2,7g Erhöhung durch CO2, was zu dem Messergebnis von FWK passt. Anschließend habe ich weitere 10 ml entnommen und wollte die Zeitreihe von oben wiederholen. Nach 30 Sekunden war ich jedoch schon auf 8g/L runter...
Ergebnis daher: 30 Sekunden scheinen schon zu reichen, wenn man die Probe mit einem Milchaufschäumer bearbeitet.
Anmerkung: mein Aufschäumer scheint auf unterster Stufe schon gut Wumms zu haben, da ich nach den 30 Sekunden nur noch Schaum im Glas hatte. Habe dann ein wenig Anitschaum dazugegeben, um überhaupt etwas entnehmen zu können.
Was ich vergessen habe zu testen: Probe einfach 5 Minuten stehen lassen und schauen, wie der Wert dann ist. Vielleicht schießt man ja auch mit Kanonen auf Spatzen...
Fotos:
- 100ml auf ca. 50°C erhitzt. Stürmische Gärung, ein Auf und Ab wie in einer Schneekugel
- 5 unterschiedlich lang geschlagene Proben bis zum Farbumschlag titriert. Am Rande gesagt: Phenolphtalein eignet sich m.E. sehr gut auch für rote bzw. dunkle Weine, kurz vor dem Farbumschlag sind die Proben oft recht hell, da schon stark durch Natronlauge verdünnt wurde.