Wald und Wiesenhonigmet

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Deusmyops
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Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Deusmyops »

Hallo Leute,
es geht wieder los. Diesmal also Met.
20 Liter Ansatz

7 Boskop geraspelt in den Ballon 10ml Antigel dazu
7 Liter naturtrüber Apfelsaft
8g Hefenährsalz
2g Tannin
2,5 lg Waldwiesenhonig
1,5 lg Waldhonig
destilliertes Wasser bis 20 aufgefüllt

Säurewert: 3,3 - 3,5
Zugabe 50ml Milchsäure und 15 g Zitronensäure, um auf 7 zu kommen ...

Anschließend Trockenhefe Bordeaux, die 2h in 300ml Apfelsaft mit etwas Salz und Zucker vorweichte.

Toi Toi. Irgendwas vergessen oder falsch gemacht? Viele Grüße
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Fruchtweinkeller
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nö, ich glaube, das passt. Viel Erfolg ;)
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Minoangelo »

Schaut ordentlich aus =)
Viel Erfolg und Spaß beim Ansatz!


Liebe Grüße,
Mino.
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Deusmyops
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Deusmyops »

So, kleiner Zwischenstand. Ungefähr 15 - 20 h später hat die Gärung sichtbar zugenommen. Stürmisch habe ich auch schon anders erlebt, aber vielleicht war der Raum anfangs doch ein wenig zu kühl.
Jetzt läuft die Heizung und es ist merklich wärmer. Ich halte euch auf dem Laufenden. In ein paar Tagen werde ich erste Messungen vornehmen. Bis dann.

P.S. Mir ist übrigens etwas aufgefallen. Im Rezept bzw. in der Beschreibung "Mein erster Met" wo es um 10 Liter geht, stehen als Angabe die Zugabe von 10ml Antigel - Im Rezept Standardhonigmet, wo es um 20 Liter geht, stehen ebenfalls 10ml Antigel. Stimmt das so, oder hat sich da ein Fehler eingeschlichen?
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Fruchtweinkeller
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wird ein Fehler sein. Mist. Ich dosiere aber immer großzügig, 10 mL auf 10 L sind keinesfalls zu viel.
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Deusmyops
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Deusmyops »

So, 5 Tage seit Ansatz erste Analysen. Also es ist etwas überraschend, mal schauen, was ihr dazu meint.

Alkoholmessung gestaltet sich schwierig, Flüssigkeit (ohne Kohlensäure) eher zäh, wirkt wenig fließbereit. Schmecken tuts noch recht süßlich, wie guter Federweißer.
Messung ergibt dann so 6 %, wobei ich mich da wohl nicht drauf verlassen kann.
Nach 5 Tagen Gärung hätte ich mehr erwartet. Nach meinem Rezept rechne ich eigentlich vom bisherigen Zucker her mit einem Alkoholgehalt von ca. 7-8%, kann das sein?
Ihr müsst dazu wissen, dass die Gärung meiner Meinung nach zwar recht kontinuierlich läuft, aber ich wirklich schon stürmischere erlebt habe. Es blubbst so stetig vor sich hin, aber nicht mehr als 8-10 blubs die Minute. Wenn man schüttelt entsteht ordentlich Kohlensäure. Kann es sein, dass ich da einen sehr gärunwilligen Met angesetzt habe, oder ist das normal?

Zweiter Punkt ist die Säure. Eine erneute Messung ergab nun eine Säure von 8g/l . Ich hatte doch aber nur Säure für 7g/l dazu getan. Dabei habe ich sogar noch weniger Zitrone genommen als für 20l richtig gewesen wären - anstatt 30g, nämlich 15g. Wieso ist die Säure nun so hoch - einen anfänglichen Messfehler wage ich auszuschließen.

Dienstag wird das Zeug also eine Woche alt sein. Ich bin etwas unsicher, wie ich diese gemächliche Gärung behandeln soll. Vermutlich warten. Bisher hatten alle meine Weine bereits nach 5-6 Tagen wieder gewaltigen Hunger und erreichten dann schon so um die 10 - 11 %. Das verunsichert mich wahrscheinlich. Was meint ihr dazu?

Viele Grüße
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich vermute die verwendeten Honigsorten waren eher flüssig? Deutet auf einen hohen Fruktosegehalt hin was die Gärfreudigkeit herabsetzten kann. Auch wegen des Säuregehalts würde ich jetzt nicht direkt auf ein Problem schließen wollen; unsere Messerei ist ja eher ungenau und Gärungskohlensäure könnte den Wert nach oben treiben. Von daher würde ich sagen: Keine Panik, beobachten und erst einmal abwarten.

Die Beschreibung "eher zäh, wenig fließbereit" lässt allerdings ein kleines Warnsignal bei mir angehen. Wenn sich die Suppe eindickt könnte das schon auf ein Problem hindeuten, Stichwort: Zähwerden/Lindwerden (siehe HP, Weinkrankheiten). Wobei ich deinen Ansatz vom Rezept her nicht als sonderlich gefährdet einschätzen würde :hmm: Ich bleibe trotzdem vorerst dabei: Keine Panik, beobachten und erst einmal abwarten.
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Deusmyops »

Guten Abend, Zeit für ein Uddate.

Zunächst einmal gute Nachrichten. Die Probleme bei der Alkoholmessung kamen wohl vom Trub; ich hatte auch vor dem Probenehmen geschüttelt.

12.3.14
Geschmack sauer-trocken - minimale Restsüße vielleicht. Ich habe da noch 9% gemessen, unsicher ob des Ergebnisses, aber rein rechnerisch sehr wohl naheliegend.
Also 500g Honig dazu, da es ja geschmacklich auch sauer war.

16.3.14
Geschmack etwas Restsüße, aber das Säuerliche überwiegt. Messung Vinometer diesmal 11,5%
500g Honig dazu. Die Gärung war nur noch schleppend.

Beobachtung, dass sich eine ziemlich große Menge Trub und Hefe am Boden des Ballons absetzt. Soviel hatte ich bisher noch nicht.

Liebe Grüße :D
Deusmyops
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Deusmyops »

So, länger nichts geschrieben, hatte viel zu tun.

Der Met wurde von mir bis zum Verhungern der Hefen getrieben. 13-14% dürfte er haben. Abzug, spundvoll in den Ballon und ab in den Keller. Dort steht er seit einigen Wochen schon. Säur 8,2 gemessen. Jetzt würde ich gerne die Restsüße einstellen.

Ich hatte getestet und war der Meinung 10d pro Liter reichen. Inzwischen bin ich sehr unsicher. Ich muss euch gestehen, keiner meiner Weine hat bisher geschmacklich überzeugt. Keine Ahnung, bin kurz vor der Aufgabe, nach inzwischen 8 Weinen.

Dieser Met hier war ganz lecker während der Gärung. Nun schmeckt er ultratrocken und ich habe Angst es wieder zu versauen. Ich mag eigentlich trockene Weine, aber kenne mich da auch nur bei Traubenweinen aus. Einen guten Fruchtwein? Weiß evtl. garnicht was das ist. Habt ihr Ideen, wie ich das angehen sollte, außer herausschmecken usw.

Liebe Grüße
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Fruchtweinkeller
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da wir deinen Geschmack nicht kennen wird es am Besten sein, wenn du nach Geschmack nachzuckerst ;) Wie man das exakt angeht, da gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Ich mache das immer nur Pi mal Daumen, sprich: Ich koste, ich kippe vorsichtig Zucker hinein, mische, koste nochmal, entscheide was zu tun ist. Bei den Entscheidungen hilft mir die Erfahrung und das Bauchgefühl. Du fährst sicherer wenn du beispielsweise 500 ml abzapfst und dort die Restsüße nach Geschmack einstellst, dann einfach auf das Gesamtvolumen hochrechnen und die 500 ml wieder mit dem Rest vermischen.

Bist du sicher dass der Wein nach Zuckergabe nicht wieder angärt? Dein Alkoholgehalt klingt dafür etwas zu niedrig, und trocken scheint er ja auch zu sein.
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von Deusmyops »

Hallo,
ja, ich vergaß zu erwähnen, dass ich den Wein natürlich mit Sorbat stabilisieren muss. Einen Filter besitze ich noch nicht. Und 18% für einen ausgegorenen Wein, schüchtern mich ein ^^.
Ich würde also die Restsüße einstellen, mischen und dann Sorbat zur Stabilisierung dazu. ----> Abfüllung!

Ich habe das mit einem halben Liter mal ausprobiert. Dabei kam ich z.B. auf die Idee, dass 10g Restsüße ok sein könnten. Dann las ich hier aber, dass bei einer hohen Säure, in meinem Falle ja 8g/l durchaus auch mehr Restzucker Sinn machen. Teilweise las ich von Weinen hier auf der Seite, die mit 65g/ Restsüße gezuckert wurden. Da handelte es sich auch um einen Met. Der sollte auch so süß sein. Wurde an anderer Stelle Trinkmarmelade genannt.

Mein Met ist ja Wald- und Wiesenhonig- es war ein recht dunkler, kaum flüssiger Honig vom Imker. Dieser Wein könnte also Jahre lagern und ein richtig guter sein. Mein Problem liegt nämlich immer am verdammten Dreieck. Handwerklich mache ich meine Sache recht gut inzwischen, die Weine gären und ich kriege sie auch gut zum Abschluss, auch die Selbstklärung hat mir keine Problem bereitet.
Nur, dass meine Weine nicht harmonisch sind, selten richtig gut munden. Schlehe ist ganz gut geworden, auch die Pflaume kann man trinken (gerade so). Ich möchte die teuren Zutaten, diesen Met, der wirklich gut durchgegoren ist und keine Zicken machte, nicht durch die falsche Zuckerzugabe versauen.

Was denkt ihr, so rein theoretisch, was ein etwas schwererer, mit 8g Säure ausgestatteter Honigmet, an Zucker vertragen könnte? Ich werde das auf jeden Fall nochmal mit den halben Liter probieren, aber so eine grobe Richtlinie hilft mir und meiner Unsicherheit hierbei. Ich beginne nun mit den Vorbereitungen zur Sterilisation der Flaschen... Vielleicht äußert sich ja noch jemand, ansonsten zieh ich durch und berichte.
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fibroin
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Re: Wald und Wiesenhonigmet

Beitrag von fibroin »

Auf der einen Seite beklagst du dich über deine Schwierigkeit beim Umgang mit dem Harmoniedreieck und auf der anderen Seite hältst du an 8 g/l bei der Säure fest. Ich finde, das ist zu viel Säure für Honigwein. 6,5 g/l sind ausreichend. Dann ist die Sache mit dem Zucker einfacher. Honigweine haben von Natur aus wenig Säure, darum passt eine so hohe Aufsäuerung nicht.
Um allerdings die Säure zu mindern, wäre eine Streckung mit Honigwasser und eine weitere Gärung nötig. Geht das noch?
Ein weitere Geschmacksverlust konnte mit Sorbat passieren. Das ist auch eine untypische Zugabe. Filtern wäre besser.
Man bekommt leckeren Honigwein hin. Solltest du auch schaffen. :)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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