Welche Hefe für Birnenschnaps?

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harryjon35
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Welche Hefe für Birnenschnaps?

Beitrag von harryjon35 »

Ein Kumpel von mir hat jede Menge Birnen übrig und würde diese gerne brennen.
Sonst hat er die Birnen einfach eingemaischt und ohne Hefe oder sonstige Zusätze "wild" vergoren. Da dieses Vorgehen recht suboptimal ist, bin ich jetzt auf der Suche nach der passenden (Reinzucht-)Hefe.
Habt ihr Tips?
Sollte man da in die Birnenmatsche noch Zucker zusetzen?
Hefenährsalz ist auch eine gute Idee, oder?
Ciao,
Harry.
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Fruchtweinkeller
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Welche Hefe für Birnenschnaps?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn du Zucker zugibst hast du zwar mehr Alkohol, aber nicht mehr Geschmack. Insofern ist die Zuckerzugabe eher nicht empfehlenswert wenn du ein gutes Produkt haben willst. War es nicht sogar so dass die Zuckerzugabe verboten ist? Da bin ich mir jetzt nicht sicher.

Wilde Hefen kommen mit dem wenigen Zucker ausreichend gut zurecht, können aber viele flüchtige Säuren und sonstigen Unsinn produzieren. Insofern ist eine Reinzuchthefe plus Nährsalz immer eine gute Wahl. Wobei die Rasse eher egal ist (solange du nicht aufzuckerst), jede Reinzuchthefe wird den vorhandenen Zucker gut umsetzten.
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harryjon35
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Welche Hefe für Birnenschnaps?

Beitrag von harryjon35 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Wobei die Rasse eher egal ist (solange du nicht aufzuckerst), jede Reinzuchthefe wird den vorhandenen Zucker gut umsetzten.
Danke für die schnelle Antwort.

Aber ich will doch noch mal nachhaken... Man hört ja immer von spezieller "Brennhefe", "Turbohefe" und/oder "Killerhefe".
Ist davon eine besonders gut geeignet oder kann man da genau so gut z.B. Kitzinger Portweinhefe hernehmen?
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mit Brennhefen kann man nicht viel falsch machen, die produzieren angeblich wenig Stoffe die geschmacklich stören könnten. Turbohefen sind normale Hefen mit diversen Zusätzen damit sie mit hochkonzentrierten Zuckermaischen klar kommen. Für einen Obstler braucht man das nicht.
Ich denke dass die Portwein völlig OK ist.
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were
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Beitrag von were »

Wenn Du "jede Menge" hast, würde ich zugunsten des Geschmacks keinen Zucker mehr zugeben, sofern die Birnen nicht elend sauer sind.
Aber unbedingt eine Reinzuchthefe nehmen, wenn mäglich einen Gärstarter ansetzen und Hefenährsalz kann auch nicht schaden.
Du schreibst "zermatschen" das würde einer Maischegärung entsprechen.
Ich hatte selber leider noch nicht die Gelegenheit, an Birnen zu kommen, würde die aber eher wie Äpfel behandeln, als häckseln und abpressen.
Den Saft dann mit einer Alkoholtoleranten Reinzuchthefe und Hefenährsalz und - wie schon gesagt, wenn zu sauer mit etwas Zucker ansetzen.

Wird sicher lecker! :shock:
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fibroin
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Welche Hefe für Birnenschnaps?

Beitrag von fibroin »

Falls du deine Fragen noch besser beantwortet haben willst, dann besorge dir das Buch von Bettina Malle und Helge Schmickl auf der Seite www.schnapsbrenne.at]www.schnapsbrenne.at .
Dort werden zwei Arten von Maischen beschrieben, die herkömmliche und die hochprozentige Maische mit Turbohefe. Schmickl geht davon aus, dass der höhere Alkoholgehalt die Aromen noch besser aus den Früchten löst, die Zuckerzugabe ist keine Alkohloverdünnung.

Leider ist das hier in Deuschland nur Theorie, das nachzuprüfen ist leider unmöglich. :mrgreen:

[Dieser Beitrag wurde am 03.08.2009 - 17:31 von fibroin aktualisiert]
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe mal ein bisserl herumgesucht:

Definition Obstbrand:
"Der gesamte Alkohol muss aus der Vergärung der Frucht stammen."
Quelle:
www.die-schnapsbrenner.de/spirit … -o-p-q.htm

Erlaubt ist die Zuckerzugabe also nicht.

Mal herumgedacht: Wenn ich mit einem Birnensaft vielleicht 6% Umdrehungen schaffe und mit der Turbohefe vielleicht 18, und ich verdünne nach dem Brennen beides auf den gleichen Alkoholgehalt, dann habe ich vom Ansatz mit der Turbohefe ein 3faches Volumen. Und das soll ebenso schmecken wie der normale Ansatz? Das glaube ich nicht.
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Beitrag von fibroin »

Ich habe den Gedanken der zwei verschiedenen Maischen bewusst offen gelassen, nachprüfen ist uns ja nicht gestattet.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Neugierer
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !
harryjon35 hat geschrieben: Danke für die schnelle Antwort.

Aber ich will doch noch mal nachhaken... Man hört ja immer von spezieller "Brennhefe", "Turbohefe" und/oder "Killerhefe".
Ist davon eine besonders gut geeignet oder kann man da genau so gut z.B. Kitzinger Portweinhefe hernehmen?
Wir haben mal experimentiert mit "Alkopop´s & Co" ... dabei haben wir für uns festgestellt, das Hochgeschwindigkeitshefen ... Turbohefe, Alcotec 24 & 48, VodkaStar ... nicht gut sind um Geschmack "mitzunehmen" ... mit Ihnen und Zucker kann man "Alkohol" mit gut 18-20vol% herstellen, der sich gut eignet (da sehr wenig Eigengeschmak) um Ihn mit "Geschmack" zu verdünnen ...

Um Geschmack aus einer Maische mitzunehmen eignen sich "Brennhefen" Triple Still oder auch die Kitzing*r Reinzuchthefen sicher besser ...

Das sind aber Sachen die die österreichischen Schnapsbrenner sicher besser wissen ...

Gruß
neugierer ...
... der mal wieder an die "Eigenbau Alkopop-Partys" denken muß !
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
harryjon35
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Welche Hefe für Birnenschnaps?

Beitrag von harryjon35 »

Huch!
Ihr habt ja nochmal geantwortet - ich hatte den Thread gar nicht mehr angeschaut... :schlecht:
Ich habe mir jetzt mal die Hefesorte "Oenoferm Freddo" bestellt, da es wohl leider nicht möglich sein wird, das Fass an einem warmen Ort aufzustellen.

@Fruchtweinkeller: Ich habe ja nicht vor, eine "Zuckermaische" aus den Birnen zu machen, nur etwas nachhelfen, falls der Alkgehalt allzu nieder ausfallen wird - 6% müssten doch drin sein, oder?. Außerdem will ich ja den Schnaps nicht verkaufen, sondern selbst trinken 8-)

Gruß,
Harry
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