Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

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wickie
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von wickie »

Sehr gut zu wissen das ich mir um meine Vorräte keine Sorgen zu machen brauche. :D
Ich habe eh viel zu viel Wein bei mir zu Hause (ca. 70L) und sicher nehme ich für die Tagung auch viel zu viel mit. :lol:

Das Trauben eh keinen Geschmack haben sollen, ist mir neu. Traubensaft ist eigentlich super lecker. Und was ich mit dem Geschmack raus gären meine ist, ich habe festgestellt, je länger der Gärprozes dauert, desto mehr Geschmack verlieren meine Weine. Am Anfang noch super fruchtig und später dann eher langweilig, säuerlich nicht mehr so intensiv nach der ursprungsfrucht.
Meine Weine haben im Durchschnitt so 16 - 17% und ich merke wie der Wein so ab 15% abbaut.
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Chesten
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Chesten »

Bei solch hohen Umdrehungszahlen braucht es dann etwas mehr Säure und vor allem Restsüße !
Sprich Harmoniedreieck .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Fruchtweinkeller
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Also diesen "Geschmacksabbau ab 15 Umdrehungen" kann ich so nicht bestätigen.
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Igzorn
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Igzorn »

Ja natürlich schmecken die Säfte nach irgendwas. Aber halt deutlich anders als Wein. Das gehört einfach dazu. So wie die Lagerung dazu gehört. Was die Weine an Fruchtnote verlieren, gewinnen sie an Komplexität oder Tiefe. Hat noch kein Wein eine Goldmedaille gewonnen, der nach Weintrauben schmeckte.
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wickie
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von wickie »

Das mit dem Harmoniedreieck kenne ich eh, leider habe ich da so meine Probleme das rigütig einzustellen. Vor allem Da es vor dem Filtern anders schmeckt als danach.

Es kann ja sein das meine Geschmacksknospen kaputt sind, aber zu erst schmeckt die Maische super fruchtig nach frisch gepresster Frucht. Mit voranschreiten der Gärung wird der wein nicht nur säuerlicher, sondern der Fruchtgeschmack wird auch immer leichter. Dieser kommt auch nicht mehr zurück, wenn ich Zucker Dazu gebe. Der Wein wird da einfach nur süßer.

Das mit der Goldmedaille ist ja auch so eine Sache die ich noch nie verstanden habe. Je ekelhafter etwas schmeckt desto größer steht Delikatesse drauf. Gerade beim Wein merke ich das immer wieder, am Samstag hier im Hotel eine Weinverkostung gehabt und je schlimmer der Geschmack geworden ist, um so größer wurde der Preis der auf der Flasche war. Da war ein Rotwein der gar nicht trinkbar war und ich habe ihn mit Wasser aufgegossen, da war der Winzer aber sehr beleidigt, aber selbst mit Wasser war er ungenießbar, aber dafür zierte die Goldmedaille die Ganze Flasche und war 2 mal so Groß wie das Wein Etikett.
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Chesten
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Chesten »

Also das der Wein nach dem Filtern anders schmeckt hat mehrere Gründe:
Ersten der Filterschock, deswegen schmeckt der Wein einige Wochen nach der Filterung fade und matt aber das legt sich bei deiner Schwefelung schnell wieder.

Und weiter trennst du ja Hefen und Trübstoffe ab die den Geschmack beeinflussen.

Wie Igzorn schon sagt während der Lagerung ändert sich auch noch viel am Geschmack.
Also wie ein Wein schmeckt hängt vom Zeitpunkt wann und wie man ihn trinkt ab.
Klar wenn du vorher einen Döner ißt das du dann nicht mehr alles rausschmecken kannst, jetzt nur als Beispiel ;) .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Igzorn
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Igzorn »

Er soll ja auch nur Dir schmecken. Mach doch einfach Federweisser. Den kannst Du nicht lagern, aber er schmeckt am längsten nach Saft. Alternative wäre Saft einfrieren und quasi als Eiswürfel in den Wein. Schließlich bleibt noch Drucktank, da hast Du den Wein stabil aber mehr als Federweisser, weil er CO2 enthält.
Es ginge auch Sterilfiltrieren ab 9%. Aber da ist ein Risiko bzgl des Verderbens. Schimmel sollte keine Chance haben, aber Essigbakterien bekommst Du nicht mit dem Hefefilter weg.
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Och, ein gescheiter EK-Filter sollte auch alle Bakkis rausfiltern, sorgfältigstes Vorgehen vorausgesetzt.
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von wickie »

Und wenn ich kurz vor Schluss den Wein noch einmal mit Saft "verschneide".? Könnte das funktionieren?
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nennt sich Süßreserve, und ja, das kann klappen wenn der Wein sofort stabilisiert wird. Äußerst sorgfältiges Arbeiten vorausgesetzt.
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von wickie »

Da ich angeblich eh so viele Trauben bekomme, werde ich vorraussichtlich 2 Ansätze machen und einen Werde ich sicher mit Saft verschneiden.

Wie viel Saft sollte man sich da für 10L aufheben? Reicht da 1L?
Und wann sollte man die Süßreseve dazugeben? Nach der Gärung, oder doch erst vor dem Filtern?
Wie kann ich mir da den Alkoholwert ausrechnen? Ich meine, anhand der Zuckermenge kenne ich in etwa den Alkoholwert nach der Filterung. Wenn ich aber dann Saft dazu gebe, wird ja der Wein wieder verdünnt. Eigentlich passt mir diese Methode sehr gut, da kann ich die 17% unter die 15 bringen. :D

Wie sieht es eigentlich damit aus wenn ich den Saft Pasteurisiere? Habe ich da dann den "Kochgeschmack" im Wein?

Die HP wird diese Woche eh noch einmal durchgenommen, da ich sehr viel Zeit habe.
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Re: Erster Versuch mit Trauben (Vorbereitung)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

wickie hat geschrieben: 28 Mai 2018 07:09 Wie viel Saft sollte man sich da für 10L aufheben? Reicht da 1L?
Das ist einfach zu beantworten. Genau so viel wie du brauchst damit es dir schmeckt.

wickie hat geschrieben: 28 Mai 2018 07:09 Und wann sollte man die Süßreseve dazugeben? Nach der Gärung, oder doch erst vor dem Filtern?
Direkt vor der Filtration. Der Wein ist ja nicht stabilisiert. Pass aber auf dass die durch die Süßreserve eingebrachten Trübstoffe den Filter nicht rasch verstopfen.

wickie hat geschrieben: 28 Mai 2018 07:09 Wie kann ich mir da den Alkoholwert ausrechnen? Ich meine, anhand der Zuckermenge kenne ich in etwa den Alkoholwert nach der Filterung. Wenn ich aber dann Saft dazu gebe, wird ja der Wein wieder verdünnt. Eigentlich passt mir diese Methode sehr gut, da kann ich die 17% unter die 15 bringen. :D
per Dreisatz bzw. Mischungskreuz.

wickie hat geschrieben: 28 Mai 2018 07:09 Wie sieht es eigentlich damit aus wenn ich den Saft Pasteurisiere? Habe ich da dann den "Kochgeschmack" im Wein?
Die Gefahr besteht, andererseits wird der pasteurisierte Stoff ja "verdünnt". Müsste man also ausprobieren. Alternativ kann man die Reserve einfrieren.
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