Aroniawein

MSBerlin
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Aroniawein

Beitrag von MSBerlin »

Hallo Aronialiebhaber
Die neuen Beeren wachsen und gedeihen und ich hatte noch meinen Bestand des letzten Jahres in der Truhe. Es waren noch 9 Kg. :D
Da ich kein Rezept hatte und auch nicht so schnell hier im Forum fündig wurde, habe ich einmal intensiver gesucht. Der eine oder andere hatte doch schon Erfahrungen mit diesen Früchtchen gesammelt. Unter -fibroins- Aufzeichnungen fand ich zumindest ein Rezept. :clap:
Danach habe ich als Maische angesetzt:

9 Kg Beeren gequetscht - Rohsaftsäuregehalt: 10 g/L
50 ml Antigel
10 g Hefenährsalz
5 g Bordeaux-Hefe
6 L Wasser
2 Kg Zucker

Fibroin erklärte mir, dass er bei der Vergärung der Aronia Schwierigkeiten hatte. Da ja auch schon andere diese Frucht vergoren haben und dazu die unterschiedlchsten Äußerungen zu lesen waren, habe ich jetzt die Möglichkeit, mit diesem Ansatz verschiedene Varianten auszuprobieren.

Schreibt also bitte hier Eure Erfahrungen zu der Aronia und wie ihr sie verarbeitet habt. Der Rohsaft schmeckte schon mal lecker. Die Beere an sich schmeckt doch recht herb.

Meine beiden Büsche trugen im letzten Jahr 11 Kg. Dieses Jahr scheint es noch einmal mehr zu werden. Die Büsche stehen im 5. Jahr.
Schöne Grüße

MSBerlin
Lieber Wein lesen als gar keine Literatur.
(Den Spruch fand ich in einer Weinstube an der Mosel)
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Josef
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Re: Aroniawein

Beitrag von Josef »

Sicher ein interessanter Wein.
Letztes Jahr bin ich in den Genuss gekommen ihn einmal herstellen zu dürfen.
Selbst habe ich diese Beeren nicht uns kannte sie bis dahin auch nicht, bekam sie aber geschenkt. Zum ersten Versuch waren es nur 1,6 Kg.
Diese 1,6 Kg habe ich mit 2 Litern Wasser vergoren. Da die Aronia einen sehr intensiven Geschmack hatte, habe ich die Menge Wasser gewählt. War auch letztendlich so OK.
Fazit: Ich würde ihn wieder so machen.
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fibroin
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Re: Aroniawein

Beitrag von fibroin »

MSBerlin hat geschrieben:Fibroin erklärte mir, dass er bei der Vergärung der Aronia Schwierigkeiten hatte
Ja, hatte ich. Im Gegensatz zu den Gärungen älterer Jahrgänge habe ich im Vorjahr keine Apfel- oder Birnensäfte zur Verdünnung gebraucht. Da hörte die Vergärung nach dem Abpressen bei 8,5 % einfach auf. Mit gärendem Apfelsaft gings dann weiter. Warum, weiß ich noch nicht. :(
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Josef
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Re: Aroniawein

Beitrag von Josef »

Meiner hatte es in 5 Wochen auf 13% geschafft, dann dümpelte er in den nächsten Wochen auf 14%, dann war aber Schluss.
Nathea
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Re: Aroniawein

Beitrag von Nathea »

Auch ich war heute "mutig" und habe - ein liebes Dankeschön noch mal an den Schenker fibroin - 1,5 kg tiefgefrorene Aroniabeeren in einen "roh" recht lecker schmeckenden Weinansatz verwandelt:

1,5 kg Aroniabeeren
2 l gekauften Birnensaft
0,75 l selbstgemachter reiner Holunderbeerensaft aus meinem Keller
3 g Zymex
2 g Nährsalz
Siha 3 Aktivhefe
400 g Zucker als Start

Insgesamt wurde ein 5-Liter-Ballon halbvoll. Der gemischte Ansatz hatte 5 g/L Säure, das habe ich erst einmal so belassen. Nun bin ich gespannt, wie er sich entwickelt und ob die Gärung ebenso schwierig ist wie bei manch Anderem hier.

Viele Grüße,
Sylvia
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fibroin
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Re: Aroniawein

Beitrag von fibroin »

hallo Sylvia,
egal, wie der fertige Wein schmecken wird, tiefrot wird er jedenfalls. Aber ich denke, der wird schon was.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
felix
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Re: Aroniawein

Beitrag von felix »

Ich habe die Tage meinen letztjährigen Testansatz aus Aroniasaft abgefüllt (eine Flasche à 0,2 l, schön mit der Pipette über dem restlichen Bodensatz abgezogen und in die Flasche überführt :lol: ) und den Rest mit meinen Eltern verkostet. Eine leichte Hefetrübung hatte das Schlückchen zwar, aber es ist gut angekommen. Der Wein erschließt sich erst auf den zweiten Schluck und ist ziemlich herb. Vielleicht braucht es weniger Saft oder mehr Restsüße.

Auf jeden Fall aber empfehlenswert und die Farbe ist atemberaubend! :shock:

Gruß
Christian

O Alkohol, o Alkohol,
dass Du mein Feind bist, weiß ich wohl!
Doch in der Bibel steht geschrieben,
auch Deine Feinde sollst Du lieben.

(gelesen auf einem Schild in einem Weinberg zwischen Laudenbach und Heppenheim an der Hessischen Bergstraße - Autor mir unbekannt)


Nathea
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Re: Aroniawein

Beitrag von Nathea »

Das mit der Farbe kann ich schon jetzt bestätigen. Einfach nur sensationell, man kann es bereits jetzt erahnen:

Bild

Das war nur für die Säuremessung eher suboptimal.

@fibroin:
Du wirst am Ergebnis teilhaben dürfen, versprochen.
Nathea
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Re: Aroniawein

Beitrag von Nathea »

Kleine Aktualisierung in Bezug auf Aroniaweine:

1. Der oben beschriebene Mini-Ansatz steht mittlerweile bereits die 2. Woche zum Klären im Keller, er hat rasch durchgegoren und die 14 Vol.% erreicht, die ich haben wollte. Die Birne-Aronia-Mischung ist also weniger "zickig", zumindest mit der SIHA 3 Aktivhefe.

2. Am Montag habe ich aus 5 kg Beeren und 8 Litern frisch "geschleudertem" Apfelsaft einen weiteren Ansatz zusammengestellt. Nach anfänglichem lahmem Start gluckst er inzwischen auch fröhlich vor sich hin, erstaunlicherweise ohne die erwartete starke Schaumbildung durch den Anteil Apfelsaft. Bin gespannt, wie sich diese Mixtur gärungstechnisch verhalten wird.

Viele Grüße,
Sylvia
Nathea
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Re: Aroniawein

Beitrag von Nathea »

Erste große Filteraktion am heutigen Sonntag:

Bild

Mit dabei waren auch beide Aronia-Ansätze (Apfel-Aronia sowie Aronia-Holunder), die beide ziemlich vielversprechend schmeckten, sowie ein Apfelwein und ein Brombeerwein.

Insgesamt 38 Flaschen und die Pulcino hat sich bestens bewährt :)

Viele Grüße,
Sylvia
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fibroin
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Re: Aroniawein

Beitrag von fibroin »

Sieht gut aus. Der Winter ist so ohne Weinmangel besser zu überstehen. :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Josef
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Re: Aroniawein

Beitrag von Josef »

Ich bin auch immer froh, wenn im Winter der Keller voll ist.
Es wäre ja nicht das erste mal, das ein Dorf komplett einschneit und von der Außenwelt abgeschnitten wird. :pfeif:
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