Ablagerung in Quittenweinen

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JasonOgg
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Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von JasonOgg »

Bei verschiedenen Quittenweinen bildeten sich nach einigen Monaten/Jahren Ablagerungen. Wenn man diese beim Ausschenken mit ins Glas bekam, dann wurde er bitter.

Daher hatte ich beschlossen den Wein einfach länger klären zu lassen und so die Ausfälle noch im Ballon und nicht erst in der Flasche zu bekommen. Hier nun die Bilder einer Quitte mit roten Johannisbeeren nach ziemlich genau zwei Jahren Lagerung:

Bild

Da hat sich einiges abgesetzt:
Bild

Nach dem Abziehen:

Bild

Geschmacklich wage ich nichts zu sagen, ich habe sogar vergessen den Alkohol zu messen. Also werde ich Anfang nächsten Jahres mal eine Flasche aufmachen, damit ich die Etiketten machen kann :pfeif:
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Latemar
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Latemar »

JasonOgg hat geschrieben: ...nach ziemlich genau zwei Jahren Lagerung:
Man hast du Geduld :!: So lange könnte ich den Wein nicht im Ballon lassen. Geschweige denn auf das trinken warten :pfeif:
Latemar
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420
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von 420 »

Sind das Birnenquitten oder Apfelquitten gewesen?

Mein Birnenquittenwein von 2015 will auch immer noch nicht sauber werden. Da schweben immer noch Nebelwolken herum, obwohl ich schon nachgeholfen habe. Vlt. liegt es einfach an der Frucht. So wie es aussieht, hast Du ja beides zusammen vergoren. Könnte ja auch ein Aspekt sein, bei dem ich nicht mitreden kann, da meine Mischweine fast immer rein vergoren und später beim Filtern als Cuvée vereint werden.

@Latemar
Schätze mal, das JasonOgg genug im Keller zum Trinken hat. Fast 10 Jahre im Forum und immer noch dabei bedeutet für mich: Keller ist voll. Man muss nicht unbedingt filtern. Filtern erst dann, wenn Lust, Laune, Langeweile oder andere Umstände (Platzmangel in der Truhe, Platzmangel im Klärkeller, keine leeren Behältnisse mehr, zu viele Früchte sind im Anmarsche....) einen überwaltigen.
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JasonOgg
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von JasonOgg »

Latemar hat geschrieben:
JasonOgg hat geschrieben: ...nach ziemlich genau zwei Jahren Lagerung:
Man hast du Geduld :!: So lange könnte ich den Wein nicht im Ballon lassen. Geschweige denn auf das trinken warten :pfeif:
Latemar
Alles eine Frage der Vorräte :mrgreen:

Es war eher eine Birnenquitte, kleingeschnibbelt, weichgekocht und zu Saft verarbeitet. Wie die Jobeeren dazukamen, dass weiß ich nicht mehr aus dem Kopf.

Den Effekt hatte ich vorher schon bei steril gefilterten Weinen wie
- Quitte mit Waldhonig. Sehr ärgerlich, da der Wein genial lecker ist und so versaut wird.
- Quitte Brombeere
Bei reinem Quittenwein ist mir das noch nicht aufgefallen.
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Nathea »

Das ist ja ein ziemlich fetter Matsch, der sich nach den 2 Jahren abgesetzt hat! Gut, dass Du die Geduld aufgebracht hast :clap:

Bringst Du von dem Wein auch was zur nächsten FWT mit?

Viele Grüße,
Sylvia
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JasonOgg
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von JasonOgg »

Nathea hat geschrieben:Bringst Du von dem Wein auch was zur nächsten FWT mit?
Ja.

Es sei denn er schmeckt zu gut und ist schon alle, was ich aber nicht glaube ...
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Professore »

Ich hab meinen Quittenwein vor kurzem nach einem Jahr "Klärung" gefiltert.
Erstens hat sich in einem Jahr fast gar nix abgesetzt (war immer noch
trüb wie Hechtsuppe) und die Flaschen waren noch nicht verkorkt, da
fing er schon an, wieder leicht trüb zu werden.

Ob ein Jahr länger daran was geändert hätte?

Man müsste halt wissen, was da ausfällt.

Gruß

Jochen
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Fruchtweinkeller
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Tja, leider fehlen mir die Möglichkeiten zur Analyse. Vielleicht könnte man vglw einfach auf Protein testen, alles andere ist schwierig.
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JasonOgg
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von JasonOgg »

Professore hat geschrieben:Ich hab meinen Quittenwein vor kurzem nach einem Jahr "Klärung" gefiltert.
Erstens hat sich in einem Jahr fast gar nix abgesetzt (war immer noch
trüb wie Hechtsuppe) und die Flaschen waren noch nicht verkorkt, da
fing er schon an, wieder leicht trüb zu werden.
Ich vermute etwas anderes, denn ich kann nicht behaupten, er wäre zwischendurch nicht klar gewesen. Mein Bodensatz besteht bestimmt zu 90% aus dem, was sich im Laufe der Zeit gebildet hat und ausgefallen ist.

Mein Quitten-Waldhonigwein sieht, nach liegender Lagerung so aus:
Bild
Der war definitiv steril gefiltert.

Ich vermute, dass auch der Reifegrad der Quitten etwas damit zu tun hat. Meine Quelle hat immer Angst, dass die Quitten braun werden und meint, wenn die Farbe von grün auf gelb umschlägt, dann müssten sie geerntet werden. Farbumschlag heißt hier "das grün wird heller und gelblich".

Für dieses Jahr habe ich ja frische Quitten vergoren. Mal schauen, was daraus wird.
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Tompson »

Ich habe dieses Problem mit Brombeere und mit Blaubeere sehr extrem gehabt (noch mit dem Luftpumpenfilter).
Und mit Rotwein - allerdings hier nur vorm Filtern.
Quitte war bis jetzt nicht auffällig :hmm: Sicher, daß es nicht eher vom Waldhonig her rührt :?:
Oak ne jechn!
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Professore »

JasonOgg hat geschrieben: Der war definitiv steril gefiltert.
Uhiii, das ist heftig. Bei mir sind es eher Flocken, die sich mit der Zeit bilden.
Ich habe heute mal kontrolliert. Er ist immer noch leicht trüb, aber die typischen
Flocken haben sich noch nicht gebildet.

Gruß

Jochen
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Fruchtweinkeller
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Re: Ablagerung in Quittenweinen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es können lösliche Kolloide sein, die den Filter unbeeindruckt passieren und dann im Laufe der Weinreifung ausfallen. Daran können Pektine beteiligt sein, aber eigentlich sollte das Antigel diese Gefahr reduzieren :hmm:
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