Honigweinansatz - aufzuckern mit Honig oder Zucker?

[McLane_II]

Hi Leute,

ich hab meinen ersten 5-l-Honigweinansatz gemacht. Vor 3 Wochen angesetzt mit 2,5 l Wasser, 1,5 l Apfelsaft naturtrüb, dazu 3 pürierte Äpfel, 500 g Honig. Gärte fantastisch. Habe bisher noch schrittweise 1 weiteres kg Honig zugegeben (also 1,5 kg insgesamt). Nun hab ich (ohne Abpressen) vom 10-l Ballon auf einen 5-l Ballon umgefüllt, um die Gärung besser kontrollieren zu können, denn diese schien eingeschlafen.
Und siehe da, es tat sich wirklich so gut wie nix mehr. Habe probehalber mal etwas Zucker zugegeben, und nach einer Stunde lief die Gärung wieder langsam aber stetig.
Also alles gut.
Nun meine Frage - würdet ihr in diesem Stadium weiter Zucker zugeben, oder (auch) Honig?
Geschmacklich ist eine leichte Restsüße noch festzustellen gewesen, was aber vermutlich am nicht vergärbaren Zucker des Honigs lag.
Ins Vinometer hab ich das Zeug nicht gegeben, da ich mir die Kapillare nicht verstopfen möchte. Schließlich ist der Weinling noch nicht gefiltert.

Was meint ihr?

[Flowie91]

Hallo,

wenn du den Alkoholgehalt nicht wenigstens in etwa kennst, ist es schwer zu sagen wie lange du noch Zucker/Honig zugeben solltest.
Auf jeden Fall würde ich noch in kleinen Schritten nach zuckern. So lange bis die Gärung zum erliegen kommt und die Restsüße stabil bleibt.

Dann bist du nämlich an der Alkoholtoleranz der Hefe angelangt. Ich glaube aber nicht (wobei es nicht unmöglich ist) dass die Hefe nach 3 Wochen schon ausgereizt ist.

[Fruchtweinkeller]

Honig gärt unwilliger, damit kannst du dir eine Gärstockung einfangen. Schmeckt aber nach Honig.

Zucker vergärt besser, damit ist die Gefahr einer Gärstockung geringer. Schmeckt aber nicht nach Honig.

Faustregel: Je höher der Alkoholgehalt, desto eher Zucker nehmen.

[Chesten]

ich hab meinen ersten 5-l-Honigweinansatz gemacht. Vor 3 Wochen angesetzt mit 2,5 l Wasser, 1,5 l Apfelsaft naturtrüb, dazu 3 pürierte Äpfel, 500 g Honig. Gärte fantastisch. Habe bisher noch schrittweise 1 weiteres kg Honig zugegeben (also 1,5 kg insgesamt)

Mit einer Überschlagsrechnung komme ich ohne Zucker aus dem Apfelsaft auf ca. 12-13 vol%. Das ist schon ein Bereich wo man sich eine Gärstockung einfangen kann.

Geschmacklich ist eine leichte Restsüße noch festzustellen gewesen, was aber vermutlich am nicht vergärbaren Zucker des Honigs lag.

Das siehst du schon richtig aber Gewissheit bringt dir nur wenn du ca. den Alkoholgehalt kennst.

Ins Vinometer hab ich das Zeug nicht gegeben, da ich mir die Kapillare nicht verstopfen möchte. Schließlich ist der Weinling noch nicht gefiltert.

Ersten so schnell passiert das nicht aber das du deine Äpfel püriert hast ist nicht gut !
In Fasern raspeln reicht völlig aus, pürieren bring nur Nachteile auch z.B. bei der Selbstklärung das nächste Mal bitte nicht mehr pürieren.

Wenn du auf Nummersicher mit deinen Vinometer gehen willst filtriere eine kleine Menge Wein durch ein Stück Küchenpapier damit sollte der gröbste Schlonz raus sein das du gut den Alkoholgehalt bestimmen kannst ohne dsa du dir sorgen im dein Vinometer machen musst.

[McLane_II]

Danke für die vielen guten Tipps!
Ich warte, bis die Gärung wieder nachlässt, messe den Alk und entscheide dann, ob Zucker oder Honig.
Klingt tendenziell aber eher nach Zucker.

In Sache Reiben vs Pürieren:
Bei einem (misslungenen) Honigwein-Vor-Versuch hatte ich die Äpfel gerieben, und mir böses Aua gemacht...
(dass dieses blöde Küchengerät auch nicht zwischen Äpfeln und menschlichem Gewebe unterscheiden kann, tststs...!)
Daher kam diesmal der Mixer zum Einsatz...
Das muss dann halt später die Filterschicht wieder richten.