Sekt und Zucker

Schorle75
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Sekt und Zucker

Beitrag von Schorle75 »

Hallo allerseits

Ich weiss, dass es hier im Forum schonmal besprochen wurde und habe auch verzweifelt wieder danach gesucht, aber ich kann es einfach nicht mehr finden, sorry.
Folgendes Problem beschäftigt mich nämlich derzeit: Ich hab in meinem Kellerchen ein 200L-Fass Traubenwein rosé von diesem Herbst stehen der sich eigentlich ganz gut entwickelt bisher, trocken ausgebaut mit ca 11%vol, einmal abgezogen und nächste Woche soll erstmals filtriert werden. Nun würde ich davon gerne einen kleinen Teil abzweigen und in Sekt umwandeln. Diese 900g-Pullen und alles was dazugehört hab ich schon besorgt und bin eigentlich gut auf das projekt vorbereitet, nur eine Frage ist nach wie vor offen, wieviel Zucker muss in die Flaschen. Bei der Trockenhefe geh ich davon aus, dass es nur eine Messerspitze sein muss, ich will auch keine Restsüsse in den Flaschen haben und den Alkoholgehalt auch nicht deutlich erhöhen, lediglich den nötigen Druck würd ich gerne in den Flaschen entstehen lassen, dass es dann auch vernünftig perlt.
Hat da jemand von Euch ne verlässliche Angabe.
Danke und Gruss, Schorle
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420
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Sekt und Zucker

Beitrag von 420 »

Hallo Schorle,

bei mir ist es schon recht lange her, dass ich mich an das Thema gewagt habe. Und es hat funktioniert.

Damals habe ich mit 25 g Zucker pro Liter nachgesüßt. Du wirst aber wohl nicht darum kommen, dass, wenn die Hefebakterien aktiv werden, wieder Alkohol entsteht.

Nach dem Kitzinger Weinbuch benötigt man für 6 bar Überdruck ca. 25 - 30 g/l Zucker. Nicht mehr, da sonst noch Zucker übrig bleibt. Und wenn die Bakterien nichts mehr zu nagen haben, kommen sie auch besser zur Ruhe. Der Sekt klärt bei ruhenden Hefen besser. Später muss dann, wenn der Sekt zu trocken geworden ist, eine Tiragelikör (Zuckerlösung) zugesetzt werden.

Grüße
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Fruchtweinkeller
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Sekt und Zucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hefebakterien gibt es nicht :schlecht: Hefen sind Pilze. Wir sind ja auch keine Pflanzen :P

Ansonsten sei dir dieser Diskussionsstrang ans Herz gelegt:

Forum-Link … 888-0.html
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Sekt und Zucker

Beitrag von 420 »


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fibroin
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Sekt und Zucker

Beitrag von fibroin »

Bei meinem einziges Sektprojekt habe ich 15 g Zucker pro 0,75 l beigefügt. Allerdings ist 11 % sehr hoch. Ob da die Gärung wieder in Gang kommt, ist nicht gewiss. Du solltest dem Sekt ein Jahr Zeit lassen und hoffen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Schorle75
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Sekt und Zucker

Beitrag von Schorle75 »

Hallo

Vielen Dank für Eure Antworten, das hilft mir schonmal sehr weiter, ich werde dann auch mit 15g/750ml das Projekt in Angriff nehmen. 24 Flaschen stehen bereit, an der Weinmenge wird es nicht scheitern, falls das Ganze in die Hose gehen sollte kann ich das verschmerzen, aber ich will es zumindest versucht haben und bin da eigentlich auch zuversichtlich.
Habe mir dafür auch diese hohlen Kunststoff-Stopfen besorgt, weil ich mir nicht noch extra einen passenden Kronenverkorker zulegen wollte, werde dann berichten wie es geklappt hat mit dem Degorgieren etc.
Beste Grüsse und weiterhin frohes Schaffen
Schorle
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Sekt und Zucker

Beitrag von winemakerr47 »

Hallo,

ich melde mich heute auch mal wieder zu diesem Thema zurück, da ich wie in dem Bereits "Geschlossenen" Thread mich auch an der Sektherstellung versucht habe. :D
Ich habe damals den Wein(Apfelwein) mit 15g zucker wie Fibroin in Flaschen gefüllt und dann 1 Jahr bei mir im Keller vergoren , bis ich ihn vor einem Monat anfing zu rütteln. Die Hefe hatte sich gut abgesetzt und ich habe den Sekt heute bei einem schönen Schneetag degorgiert. Es war ein ordentlicher Druck in den Flaschen aber alles hat gut geklappt :D . Vom Geschmack werde ich dann später noch berichten :shock:


@Fibroin:
Hattest du später eigentlich noch ein Zuckerlikör beigefügt, oder weggelassen ?


Lg
winemakerr47
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fibroin
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Sekt und Zucker

Beitrag von fibroin »

Zuckerlikör habe ich nicht zugefügt. Ich war erst einmal froh, dass ich überhaupt die Hefe rausbekam. Nur wegen dem Aufwand habe ich mich noch nicht wieder an ein solches Projekt gewagt... :schlecht:

Für dich alle Achtung für den Apfelsekt und gut Schluck! :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
winemakerr47
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Sekt und Zucker

Beitrag von winemakerr47 »

Danke,
Ich habe es nämlich auch ohne Zuckerlikör gemacht :D . Dachte auch erstmal ohne, und experimentieren kann man immer noch.

lg
winemakerr47
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Sekt und Zucker

Beitrag von Schorle75 »

Sodele, meld ich mich auch mal wieder
Ich hab vor zwei Wochen einige Flaschen mit 15g Zucker und meinem Wein befüllt und Trockenhefe zugegeben, allerdings hatte ich keine Champagner-Hefe und wollte es eigentlich mit der Hefe fortführen, mit der ich auch den Wein angesetzt hatte. Das Problem ist jetzt: es tut sich nichts in den Flaschen, die Hefe liegt am Boden und es ist nichtmal ansatzweise etwas von Gährung zu sehen. Also habe ich mal noch ne andere Hefe in eine Flasche zugefügt, auch nichts. Die Flaschen liegen bei Zimmertemperatur. Sträubt sich nun doch tatsächlich die Hefe gegen den Alkohol? Was soll ich tun, einen Gärstarter ansetzen, fast durchgären lassen und dann davon in jede Flasche nen Milliliter zugeben? Wäre das ne Option oder muss ich dann doch die Champagner-Reinzuchthefe nehmen. Die zwei verwendeten waren freddo und bouquet.
Gruss, Schorle
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Die Gärung kann man eigentlich in den Flaschen nicht beobachten. Wie auch? Nichts kann die Gärung anzeigen, kein Gärverschluss und kein Druckmesser. Die Hefe mit Bodensatz liegt auch blos rum. Ich habe meine Flaschen einfach warm gelagert und auf die Gärung gehofft. Und lange warten. Für eine Nachgärung ist ja alles da. :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Schorle75 »

ich dachte mir halt, man könnte beim Durchleuchten der Pulle wenigstens mal ein Bläschen aufsteigen sehen. Naja, wie dm auch sei, ich lass die Flaschen jetzt mal die kommenden Monate einfach liegen und kümmer mich dann im Winter 2012/13 wieder um sie. Besten Dank für den Support, LG Schorle
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